• [289] NEUJAHRSPREDIGT

    Laßt uns, Freunde, ins neue Jahr
    Eingehn wie in ein schönes, gesichertes Haus,
    In dem die Liebe und der Friede wohnt
    Und Schönheit überall heimisch ist.

    5 Und...

  • Deine lachenden Augen ruhen auf mir
    Sonnenscheinwarm und trösten mein Herz;
    Dein kleines Grübchen der rechten Wange
    Macht lustig mein Herz, denk ich blos seiner;
    Dein rascher Schritt belebt mein Auge
    Und spendet Flügel meinen Gedanken;
    Dein Schelmenkinn dünkt mich so witzig
    Wie zehn französische Komödien...

  • Der Ölbaum: ein zarter Strauß, ...
    Wie aus grauen Seidenspitzen, ...
    Wie Silberschmiedarbeit sieht er aus,
    Auf der schwarzblaue Edelsteine blitzen.

    Stehst du darunter in dem Blumenkleide
    Aus Indiens buddhabunter Seide,
    Dann ist der ganze Garten ein Geschmeide.
    Und, träume ich denn, was ich...

  • Die Luft ist wie voll Geigen,
    Von allen Blütenzweigen
    Das weiße Wunder schneit;
    Der Frühling tobt im Blute,
    Zu allem Uebermute
    Ist jetzt die allerbeste Zeit.

    Komm her und laß dich küssen!
    Du wirst es dulden müssen,
    Daß dich mein Arm umschlingt.
    Es geht durch alles...

  • Ein Vogel singt gottlobesam,
    Ein Vogel tief in meiner Brust;

    Der Vogel ist die Liebe,
    Die Liebe.

    Leis ist die Stimme, die er hat,
    Und seine Weise ist ganz schlicht,
    Doch fröhlich ist sein Singen,
    Sein Singen.

    Gottlobesames leises Lied,
    Du...

  • Ein wohlbestelltes Mieder,
    Die Backen rot gesund,
    Den Schnabel voller Lieder
    Und vorn und hinten rund.

    Zwei Augen glutend blaue
    Und eine kleine Hand,
    Wohl mir, waldwilde Fraue,
    Daß ich dich einsten fand.

    Es war im tiefen Walde
    Und Sommer war die Zeit,...

  •  
    Es ist ein Glück zu wissen, daß du bist,
    Von dir zu träumen hohe Wonne ist,
    Nach dir sich sehnen macht zum Traum die Zeit,
    Bei dir zu sein, ist ganze Seligkeit.

    Aus: Der neubestellte Irrgarten der...

  • (M.M.)

    Es liegt in mir wie eine Wolke
    Der düstre Abend, der uns schied.
    Es stand kein Stern am grauen Himmel
    Und von den Zweigen klang kein Lied.

    Verdrossene Menschen gingen eilig
    Im feuchten...

  • "Frauenhaar" trag ich am Hute,
    Wie Flachs so weich, wie Seide so fein,
    Flirrfädelnd spinnt's im Sonnenschein,
    Flott flattert's in den Wind hinein,
    Ich trag es mit fröhlichem Mute
    Und denke dein,
    Mein Seidenhaar,
    Die meine Sonne, mein Sehnen war,
    Mein Leben im bebenden Blute,
    Du...

  • Fräulein Gigerlette
    Lud mich ein zum Thee.
    Ihre Toilette
    War gestimmt auf Schnee;
    Ganz wie Pierrette
    War sie angethan.
    Selbst ein Mönch, ich wette,
    Sähe Gigerlette
    Wohlgefällig an.

    War ein rotes Zimmer,
    Drin sie mich empfing,
    Gelber...