• Hinweg den geflügelten Wagen
    Pfauen Junos! Erwartet mich
    Auf Zythärons wolkichtem Gipfel!
    (Wagen und Wolken verschwinden.)

  • Hier ligt ein Eichbaum umgerissen,
    Sein Wipfel thät die Wolken küssen,
         Er ligt am Grund – warum?
    Die Bauren hatten, hör ich reden,
    5 Sein schönes Holz zum Bau’n vonnöthen,
         Und rissen ihn deßwegen um.

    O.

  • Spruch des Confucius.

          Dreyfach ist der Schritt der Zeit.
    Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
    Pfeilschnell ist das Jetzt entflogen,
    Ewig still steht die Vergangenheit.

    5       Keine Ungeduld beflügelt
    Ihren Schritt, wenn sie verweilt.
    Keine Furcht, kein Zweifeln zügelt
    Ihren Lauf, wenn sie enteilt.
    Keine Reu, kein...

  • Stanzen
    an den Leser.

         Die Muse schweigt, mit jungfräulichen Wangen,
    Erröthen im verschämten Angesicht,
    Tritt sie vor dich, ihr Urtheil zu empfangen,
    Sie achtet es, doch fürchtet sie es nicht.
    5 Des Guten Beifall wünscht sie zu erlangen,
    Den Wahrheit rührt, den Flimmer nicht besticht.
    Nur wem ein Herz, empfänglich für das Schöne,...

  • Frau Ramlerin befiehlt ich soll sie wem vergleichen,
         Ich sinne nach und weiß nicht wem und wie.
    Nichts unterm Mond will mir ein Bildniß reichen,
         Wohl! mit dem Mond vergleich ich sie.

    5 Der Mond schminkt sich und stielt der Sonne Stralen
         Thut auf gestohlen Brod sich wunderviel zu gut.
    Auch sie gewohnt ihr Nachtgesicht zu malen...

  • Mädchen, halt – wohin mit mir du Lose?
    Bin ich noch der stolze Mann? der Grose?
         Mädchen, war das schön?
    Sieh! Der Riese schrumpft durch dich zum Zwerge,
    5 Weggehaucht die aufgewälzten Berge
         Zu des Ruhmes Sonnenhöhn.

    Abgepflücket hast du meine Blume,
    Hast verblasen all die Glanzfantome
         Narrentheidigst in des Helden Raub....

  • Würde der Frauen.

         Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
         Himmlische Rosen ins irdische Leben,
         Flechten der Liebe beglückendes Band.
         Sicher in ihren bewahrenden Händen
    5      Ruht, was die Männer mit Leichtsinn verschwenden,
         Ruhet der Menschheit geheiligtes Pfand.

    Ewig aus der Wahrheit Schranken
    Schweift des...

  • Würde des Menschen.
    Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen,
         Habt ihr die Blöße bedeckt, giebt sich die Würde von selbst.

  • Würden.

    Wie die Säule des Lichts auf des Baches Welle sich spiegelt,
          Hell wie von eigener Glut flammt der vergoldete Saum,
    Aber die Welle flieht mit dem Strom, durch die glänzende Straße
          Drängt eine andre sich schon, schnell wie die erste zu fliehn,
    5 So beleuchtet der Würden Glanz den sterblichen Menschen,
          Nicht der Mensch, nur der...

  • Zevs zu Herkules.

    Nicht aus meinem Nektar hast du dir Gottheit getrunken.
         Deine Götterkraft wars, die dir den Nektar errang.