Heut hab ich einen Brief ausgesandt,
Wie eine Möve,
Zu dir.
Die schwankenden Bäume,
Die Hupfwellen am Ufer
Und Wildrosen
Warten.
O sende eine Waldtaube!
Einen wilden Schwan,
Der mit stürmischem Flügel
Dein Blatt mir zuwirft
...
-
-
Nun Du!
Du neuer Blick und Atem gegenüber, -
Dir zwing ich meine Lippen, weil ich muß
Und sage:
Sieh mich an!
Gesicht laß ruhen in Gesicht,
Es geht nicht anders mehr.
Wo ist denn Schuld,
Daß Stirne nun an Stirne stößt,
Das Herz, das sonst in Einsamkeit hinfror,... -
Ich habe die Sonne gefragt:
"Was wirst du mir heute geben?"
Wach' auf! Wach' auf! Es tagt!
Schaffen sollst du und leben
und fragen nicht!
Ich habe die Vögel gefragt,
die mir das Taglied singen:
"Was wollt ihr mir heute bringen?"
Wir haben es uns erjagt... -
Reinstes Glück, du läßt es mich genießen.
Köstlich sind die Schalen, draus du schenkst,
und wie oft die Ränder überfließen,
nie versiegt, womit du täglich tränkst.
Sage mir, wo füllst du die Gefäße
immer wieder meinem durstigen Mund?
Wenn ich nicht an reichen Quellen säße,
kämst du bald den... -
Wenn sich zwei Herzen entfremden,
Die einst sich innig geliebt,
Wer kann sich die Kälte erklären,
Die plötzlich die Beiden umgiebt?
O sage, wie ist es nur möglich,
Selbst, wenn nun zerrissen das Band,
Daß sie so fremd sich nun grüßen,
Als hätten sie... -
"Sag selber mir, ob es den Mann noch giebt,
Der holde Liebe wiederliebt?
Ob ihr euch nicht mit unsrer inn'gen Gluth
Nur schmücken wollt, wie mit der Ros' am Hut?"
Aus Rauch muß sich die Flamme siegend winden,
In Zweifeln welch ein seltsam Finden!
Ich nahte, wankte, mein nicht mehr bewußt,
... -
Die Welt ist so in Blüte,
Sie kann nicht blühender sein.
Doch tot ist mein Gemüte,
Und schuld bist du allein.
Ist denn die Welt in Blüte,
Wenn irgendwo ein Schmerz?
Und ist sie voll von Güte,
Wenn leer dein eigen Herz?
... -
Die Schöne:
Leicht gesagt ist: seid nicht grausam!
Doch wenn sechs um Eine frein,
Muß da nicht das arme Seelchen
Gegen fünfe grausam sein?
Der Dichter:... -
Der eifrige starre Winter ist vergangen,
Es regt sich leicht der laue Frühlingswind,
Sein milder Hauch umfächelt meine Wangen,
Ich will den Langentbehrten froh empfangen
Und frage nicht: Woher, du Himmelskind?
Gewürz'ge süße Blumendüfte wehen
Mir hold entgegen in der Frühlingsluft,
... -
(Triolett)
Galt es mir, das süße Blicken
Aus dem hellen Augenpaar?
Unter'm Netz vom goldnen Haar
Galt es mir, das süße Blicken?
Einem sprach es von Gefahr,
Einen wollt' es licht umstricken;
...