• An Ruhheims Fluren.

         Zerreiß den Wolkenschleier,
    Du herbstliche Natur!
    Erschein’ in deiner Feier,
    Du meine Lieblingsflur!
    5 Verklärt euch, o ihr Felder,
    So freundlich, lieb und hold,
    Erglänzt, erglänzt ihr Wälder,
    Im Abendsonnengold!

         Ihr ewiggrünen Matten,
    10 Ihr sanftgewölbten Höh’n,
    Ihr düstern...

  • Das Leichtere und Schwerere.
    Gutes üben ist leicht, und Großes leisten noch leichter,
         Eines ist noth und ist schwer: standhaft das Böse verschmähn.

    Kosegarten.

  • Die Sterne.

         Wie wohl ist mir im Dunkeln!
    Wie weht die laue Nacht!
    Die Sterne Gottes funkeln
    In feierlicher Pracht.
    5 Komm, Ida, komm ins Freie,
    Und laß in jene Bläue,
    Und laß zu jenen Höhn
    Uns staunend aufwärts sehn!

         Sieh wie die Leier schimmert
    10 Sieh, wie der Adler glüht!
    Sieh, wie die Krone flimmert,...

  • Ellwieens Schwanenlied.
    Zu singen im Herbste.

         Wie blickst du aus dem Nebelduft,
    O Sonne, bleich und freundlich!
    Wie weht die dunstbeladne Luft
    So rauh und menschenfeindlich!

    5      Es girrt die sterbende Natur
    Ihr Schwanenlied so traurig,
    Es stehen Busch und Wald und Flur
    So herbstlich und so schaurig.

         Ihr...

  • Die Harmonie der Sphären.
    Horch wie orgelt, wie braußt die Aeolsharfe der Schöpfung!
         Droben und drunten und rings tönet ihr bebendes Gold.
    Helios Flammengeschoß, Selenens silberner Bogen,
         Hesperus Strahlengespann klirren im sphärischen Tanz.
    5 Heilige Lyra, dein Hauch beflügelt den festlichen Reigen,
         Singend steiget, es sinkt singend der...

  • Schön Sidselil und Ritter Ingild.
    Nach dem Altdänischen.

         Schön Sidselil schnürte sich so knapp und schlank,
    Daß ihr die Milch aus den Brüsten sprang.
         »Was seh ich herzliebes Töchterlein!
    »Dir sprützt ja die Milch aus den Brüsten dein!«
    5      »Es ist nicht Milch, das den Busen mir näßt,
    »Es ist vom Meeth, den ich eben gepreßt.«...