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                   Der Mond.

         Und grämt dich, Edler, noch ein Wort
    Der kleinen Neidgesellen?
    Der hohe Mond, er leuchtet dort,
    Und läßt die Hunde bellen
    5 Und schweigt und wandelt ruhig fort,
    Was Nacht ist, aufzuhellen.

  • [101] Der Morgen.

    Damon.
    So glänzt die Zier der jungen Flore,
    Die Rose, die sich erst entschließt,
    Wenn sie die lächelnde Aurore,
    Begleitet von dem Zephyr küßt:
    5 Wie du, wenn du voll Reitz...

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              Der Nachhall der Freundschaft.

         Hoher Freundschaft Sympathieen singen
    Tönet edel; in den Saiten klingen
    Lieblich stolz die Stimmen Sympathie
    Hoher Freundschaft; doch wo, athmen sie?

    5      Ach sie schieden längst aus unsern Hütten,
    Aus dem Taumel unsrer Buhlersitten,
    Grämten sich zu Luft und wurden Schall
    Und...

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                   Der Nachruhm.

         Mich reizet nicht des Ruhmes Schall,
    Der aus Posaunen tönt,
    Den jeder leise Wiederhall
    Im stillen Thal verhöhnt.
    5 Ein Ruhm, der wie der Sturmwind braust,
    Ist auch ein Sturm, der bald versaust.

         Mich reizet nur der Silberton,
    Der unbelauschet klingt
    Und meiner Muse schönsten Lohn,...

  • Der Nachtwächter.
    Ob du wachst, das kümmert uns nicht, wo fern du nur singest,
         Singe, wie mehrere thun, schlafend wo möglich, dein Lied.

  • Der Nebel hangt traurig vom Himmel herab,
    Verdeckend das Bächlein, das Frohsinn mir gab,
    Wie trüb die Natur, die so froh kürzlich war,
    Seit Winter beschließet das alternde Jahr.
    5 Die Wälder sind kahl nun, die Wiesen sind braun,
    Der Frohsinn des Sommers nun nimmer zu schau’n;
    Allein laßt mich wandern und denken allein,
    Wie flüchtig die Zeit und...

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                        Der Neid.

         Neide nicht, o junges Mädchen,
    Deiner Schwester Lieblichkeit.
    Ahme nicht mit Feuerzorne
    Nach, was die Natur verbeut.

    5      Eine Blume, noch im Werden
    Sah die Lilje vor sich stehn
    Und vergessend ihrer selber:
    (Denn auch sie war hold und schön;)

         Neidet, zürnt sie, brennet ängstig...

  • Verflucht der Mann, elend an Geist und Leib,
    Der kriechend Unterthan tyrann’schem Weib!
    Der keinen Willen hat, als nur den ihren,
    Der sie die Wirthschaft läßt und Kasse führen;
    5 Der ihr des Freund’s Geheimniß muß erzählen,
    Soll sie ihn Abends nicht zu Tode quälen.
    Hätt’ ich solch’ Weib, ich sag’ es ohne Scherz,
    Ich bräch’ den Sinn ihr, oder...

  • Der Rathsherr.
    Ob du der klügste seyst: daran ist wenig gelegen;
         Aber der biederste sey, so wie bey Rathe, zu Hauß.

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              Der Regenbogen.

         Schönes Kind der Sonne,
    Holder Regenbogen,
    Ueber schwarzen Wolken
    Mir ein Bild der Hoffnung.

    5      Tausend muntre Farben
    Bricht der Stral der Sonne
    In verhüllten Thränen
    Ueber grauer Dämmrung.

         Und des weiten Bogens
    10 Veste Säulen stehen
    Auf des Horizontes
    ...