• K. J. gewidmet

    Du. Dich wollt ich vom Himmel mir krallen,
    Reißen tief in mein Leben hinein;
    Tag ist eben zu Splittern zerfallen,
    Sonne tröpfelt, nun süßerer Wein.
    Ob meiner Hand,
    ...

  • Du

    Du. Ich will dich in den Wassern wecken!
    Du. Ich will dich aus den Sternen schweißen!
    Du. Ich will dich von dem Irdnen lecken,
    Eine Hündin! Dich aus Früchten beißen,
    Eine Wilde! Du. Ich will so vieles -
    Liebes. Liebstes. Kannst du dich nicht spenden?
    Nicht am Ende des Levkojenstieles
    Deine weiße Blüte zu...

  • Gib mir deine Hand, die liebe Hand, und komm mit mir;
    Denn wir wollen hinweggehen von den Menschen.
    Sie sind klein und böse, und ihre kleine Bosheit haßt und peinigt uns.
    Ihre hämischen Augen schleichen um unser Gesicht, und
    ihr gieriges Ohr betastet das Wort unseres Mundes.
    Sie sammeln Bilsenkraut . . .
    So laß uns...

  • Ich liebe die, die nicht zu leben wissen ...

    Der Narrheit Raum! Wer hilft mir Berge ebnen!
    Mein Wille ist ein Kreislauf, der nie endet.
    Dem mühvoll Nutzlosen und dem Vergebnen
    Hab ich mit Leib und Leben mich verpfändet....

  • Aus deiner Liebe kommt mir solch ein Segen,
    Sie macht mein Herz so sorglos und so fest,
    Ich kann so ruhig mich drin niederlegen,
    Wie sich ein Kind dem Schlafe überlässt.

    Ich geh dahin von Zuversicht getragen,
    Seit neben deiner meine Seele schweift;
    So, wie man wohl an schönen Sommertagen
    ...

  • Wie jene Frauen von einfältgem Sinn,
    Die so voll Demut ihren Gatten eigen
    Wie Mägde sind, und die sich von Beginn
    Bis an ihr Ende seinem Willen neigen,

    Die, wie in Dumpfheit, ihre Liebe, drin
    Ihr Dasein eingeschlossen liegt, mit Schweigen,
    Wie bei dem Opferdienst die Priesterin,
    In Sorgfalt...

  • Du gingst so vorschnell aus der Welt
    Und liessest so das Leben stehn,
    Wie, wenn sie Müdigkeit befällt,
    Die Kinder abends schlafen gehn.

    Du schwebst mir vor so licht und wert.
    Durch harte Manneskämpfe blieb
    Auf deinen Lippen, unversehrt,
    Ein Knabenlächeln zart und lieb.
    ...

  • Du gibst mir Fülle, Glück, Genüge, Weihe;
    Du breitetest ein Los vor mich, so klar,
    Dass, sanft gefügt zu einer goldnen Reihe,
    An mir vorübergleitet Jahr um Jahr.

    Mir ist, als ob in deiner Hut gedeihe
    Das Kargste, das in mir verschlossen war,
    Als ob dein starker Sinn mir Mut verleihe,
    Reichst...

  • Ich sehe oft dein früheres Gesicht,
    Geliebter, und es glückt mir, einen raschen
    Verlornen Ausdruck, der wie Sonnenlicht
    Vorbeihuscht, im Erinnern zu erhaschen.

    Und manchmal überkommt mich wie ein Bangen
    Nach meinen Kindern, da sie noch ganz klein
    Und hilflos waren, und der erste Schein
    Von...

  • Helle Länder sind deine Augen.
    Vögelchen sind deine Blicke,
    Zierliche Winke aus Tüchern beim Abschied.

    In deinem Lächeln ruh ich wie in spielenden Booten.
    Deine kleinen Geschichten sind aus Seide.

    Ich muß dich immer ansehen. (S. 18)...