• In der welt der farben beschloss ich
    Vom staub des alltags mich zu befreien.
    Ich trete ein. Du gehst die beim ersten anblick
    Durch deine stirn mir hohes wissen offenbartest
    Und tiefes urteil durch deine augen.
    Mit welcher lust hätt ich an deiner seite
    Die weiten säle durchwandern mögen
    Unwissend lachen...

  • Hinaus zum strom! wo stolz die hohen rohre
    Im linden winde ihre fahnen schwingen
    Und wehren junger wellen schmeichelchore
    Zum ufermoose kosend vorzudringen.

    Im rasen rastend sollst du dich betäuben
    Am starken urduft · ohne denkerstörung ·
    So dass die fremden hauche all zerstäuben.
    Das auge...

  • Nun rufen lange schatten mildre gluten
    Und wallen nach den lippen kühler welle
    Die glieder die im mittag müde ruhten -
    Da kreuzest unter säulen Du die schwelle.

    Die blicke mein so mich dem pfad entrafften
    Auf weisser wange weisser schläfe sammt
    Wie karg und scheu nur wagten sie zu haften -
    ...

  • Dein auge blau · ein türkis · leuchtet lange
    Zu reich dem Einen · ich verharre bange.
    Den kiesel tröstet deines kleides saum.
    Kaum tröstet mich ein traum.

    Die alten götter waren nicht so strenge.
    Wenn aus der schönen mutberauschten menge
    Ein jüngling angeglüht von frommem feuer
    Zu ihrem lobe...

  • O lenken wir hinweg von wellenauen!
    Die · wenn auch wild im wollen und mit düsterm rollen
    Nur dulden scheuer möwen schwingenschlag
    Und stet des keuschen himmels farben schauen.
    Wir heuchelten zu lang schon vor dem tag.

    Zu weihern grün mit moor und blumenspuren
    Wo gras und laub und ranken wirr und uppig...

  • Ich wandelte auf öden düstren bahnen
    Und planlos floss dahin mein leben.
    In meinem herzen war kein hohes streben
    Es schien mich nichts an schönheit zu gemahnen.

    Da plötzlich sah ich - o wer sollt es ahnen -
    Ein himmelsbild an mir vorüberschweben ..
    In meinem innern fühlte ich ein beben
    Und...

  • Lauschest du des feuers gesange:
    Lagert sich neben dein knie meine wange ·
    Mit zagen geniesst sie dein zartes warm ·

    Ihre kühne flammende röte
    Fürderhin mir deine nähe verböte ·
    Ich bin in dem himmel ein sklav dem harm.

    Legst in mitleid du mir die haare:
    Einzige lohnung! und oft...

  • Da nacht den neuen morgen noch umschattet
    Und dein gemach
    (Ein sichres dach)
    Noch lange freuden uns gestattet:
    Was soll dein leises weinen
    Und dein weher blick?
    - Des glückes stunden meinen
    Für mich ein missgeschick.

    Es tröste dich mein schwur
    Dass du auch fürder...

  • Löset von diesem brief sanft den knoten ·
    Empfanget ohne groll meinen boten ·
    Denket er käme von einem toten!

    Als ich zuerst euch traf habt ihr gesprochen:
    "Dort haust ein wurm der jeden feind verachtet"
    Zu seinen klüften bin ich flugs gesprengt ·
    Nach heissem ringen hab ich ihn erstochen ·
    ...

  • Nachdem ich auf steinernen gräbern · an frostigen pfeilern ·
    Gesungen · gewandelt bei würdiger väter zunft:
    Erspäht ich zur vesper hinter den rauchenden meilern
    Des langsamen abends erquickende niederkunft.

    Zerdrangen die freundlichen schatten die farbige helle ·
    Erstarben die glocken über dem stillen gefild...