• Du bist für meine arme Seele
    Wie treuer Stab dem Sinkenden,
    Wie Wein dem gierig Trinkenden,
    Wie Himmelstrost in Falsch und Fehle.

    So lebt mein Herz, das ängstlich-zage,
    Beglückt im Schatten deiner Mächte
    Das halbe Leben meiner Tage,
    Das ganze Leben meiner Nächte.

    ...

  • Wie war der Julitag so heiß und schwer!
    Rauchsäulen stiegen weiß von drüben her,
    Als schien's im Feld zu brennen.
    Wir saßen Arm in Arm auf enger Bank
    Und sah'n uns an, so unersättlich lang ...
    Wie hast du das vergessen können?

    Und abends standen wir am Wiesenrand;
    Nach deinem Händchen suchte...

  • Ja, du bist schön! - Ein Lied zu deinem Preise
    Säng ich wohl gern, nach Minnesängerweise,
    Doch schon beim ersten Verse hör ich auf.
    Dein holdes Bildnis steigt vor mir herauf,
    Und - Reim und Rhythmus dreh'n sich wild im Kreise.

    Doch, ob du gütig bist? - Ihr dürft nicht fragen,
    Denn meine Lippe wird nicht...

  • In deinen Liedern lebt mein Leben,
    Durch meine Lieder strömt dein Blut.
    Ein unerschöpftes Nehmen, Geben
    Und eine unerschöpfte Glut.

    Ein Lächeln nur und nur ein Leiden,
    Du bist in mir und ich in dir.
    Und kommt das Glück, es winkt uns beiden,
    Und keiner bettelt: Komm zu mir!
    ...

  • Bekümmert schick ich täglich Boten aus:
    Sie seh'n dich nicht, verschlossen ist dein Haus.
    Vieltausend Wünsche sende ich zu dir,
    Sie pochen an: verriegelt bleibt die Tür!
    Nun schick ich meine Liebe hinterher, -
    Sie hebt den Riegel nicht: er ist zu schwer!
    Nun steh ich da und weiß nicht, was ich tu!
    Kein...

  • Du

    Immer wieder denk ich dran,
    Wie ich's früher schlimm getrieben,
    Wenn an mir was gut geblieben,
    Du, mein Lieb, bist schuld daran.

    Und beruhigt fühle ich
    Deines Wesens holde Stille.
    Unerschöpflich und in Fülle
    Senkst du Frieden über mich.

    ...

  • Von Italien kommst du her!
    Deinen Himmel mußt du lassen,
    Deine heimatlichen Gassen
    Und das weite, blaue Meer.

    Jedes Fenster, jede Tür,
    Jeder Stein an meinem Orte
    Schenkt dir tausend Liebesworte!
    Ach, was geb ich dir dafür?

    Blauer Himmel wölbt sich nicht;
    ...

  • Und wärst du das teuflische Nixenweib,
    Das die Seele mir saugt aus dem sehnenden Leib,
    Mit grausamem Blick im düst'ren Gesicht, -
    Ich fürcht mich nicht, ich fürchte dich nicht!

    Und ruhten wir beide so Brust an Brust,
    Und rissest das Herz du mir aus vor Lust,
    Ich schaute dich an, ich lachte dich an...

  • Höre täglich deinen Liebsten bitte,
    Fühle schwinden mählich Kraft um Kraft,
    Laß ein einzig Mal dich überschütten
    Mit der Fülle seiner Leidenschaft, -

    Wagst du dann den Kopf noch hochzutragen,
    Herzlos über mich hinwegzuseh'n,
    Will ich, Schwester, geh'n und dich beklagen,
    Denn nur Liebe kann...

  • Rauher Winde Sturmesatem
    Rauscht jetzt durch die Bäume wieder;
    Wie die Hoffnungen der Menschen
    Fallen welke Blätter nieder.

    Vor des Herbstes Todeskusse
    Windet sich im Schmerzenskrampfe
    Die Natur, und bald veratmet
    Müde sie im Todeskampfe.

    Doch in meine Herbstgedanken...