• Hoch oberhalb der weiher und der ähren
    Der wälder und der berge und der see ·
    Jenseits von wolken und von ewigem schnee ·
    Jenseits der grenzen der gestirnten sfären ·

    5 Dort regst du dich in freiheit · meine brust!
    Und wie sich schwimmer in den wellen breiten
    So ziehst du durch die unermesslichkeiten
    Mit männlicher unsagbar grosser lust.

    ...
  • Augustus und ein junger Grieche.

    Man stellte dem August einst einen Griechen dar,
    Der von Gesicht ihm völlig ähnlich war.
    Der Kaiser, dieser Gleichheit Ursach zu erfahren,
    Fragt: Sollte deine Mutter nicht vor Jahren
    5 Einmahl nach Rom gereiset seyn?
    Der Jüngling giebt zur Antwort: Nein,
    Von ihrer Reise hab’ ich nie ein Wort vernommen,
    ...

  •      Aus alten Mährchen winkt es
    Hervor mit weißer Hand,
    Da singt es und da klingt es
    Von einem Zauberland’:

    5      Wo bunte Blumen blühen
    Im goldnen Abendlicht’,
    Und lieblich duftend glühen,
    Mit bräutlichem Gesicht;

         Und grüne Bäume singen
    10 Uralte Melodein,
    Die Lüfte heimlich klingen,
    Und Vögel schmettern...

  • [51] AUS DEM DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGE

    Kohlenskizzen in Callots Manier

    1. KRIEG

    Finster ist die Welt geworden, –
    darum Dörfer rasch entloht!
    und die Welt ist grau; – drum rot
    färbt...

  • [39] Aus der Gesellschaft.

    1. Hoffest.

         Erst kommt der Zar, der Herr aller Reußen,
    Dann kommt das offizielle Preußen.

         Im Weißen Saal, unter der Gittervergildung,
    Eben beginnt die Gruppenbildung:...

  • [60] AUS DER KINDERZEIT

    Sommertage auf der ›Golka‹ ...
    Ich, ein Kind noch. – Leise her,
    aus dem Gasthaus klingt die Polka,
    und die Luft ist sonnenschwer.

    5 Sonntag ists. – Es liest Helene
    lieb mir vor...

  • Der Kaiser ist heiser, der Reichshund bellt,
    Bald geht aus den Fugen die ganze Welt.

    Wir sitzen auf freier Brüstung und schau’n
    Auf lächelnde Thäler, auf sonnige Au’n.

    Ein Blick in die Ferne, ein Blick nach dir,
    Der Himmel dort oben, der Himmel hier.

    In diese Himmel wollen wir lugen,
    Und ginge die ganze Welt aus den Fugen.

  •      Aus meinen Thränen sprießen
    Viel blühende Blumen hervor,
    Und meine Seufzer werden
    Ein Nachtigallenchor.

    5      Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,
    Schenk’ ich dir die Blumen all’,
    Und vor deinem Fenster soll klingen
    Das Lied der Nachtigall.

  •      Aus meinen großen Schmerzen
    Mach’ ich die kleinen Lieder;
    Die heben ihr klingend Gefieder
    Und flattern nach ihrem Herzen.

    5      Sie fanden den Weg zur Trauten,
    Doch kommen sie wieder und klagen,
    Und klagen, und wollen nicht sagen,
    Was sie im Herzen schauten.

  • [46] Ausgang.

    Immer enger, leise, leise
    Ziehen sich die Lebenskreise,
    Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
    Schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
    5 Und ist nichts in Sicht geblieben,
    Als der letzte dunkle...