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    Sieh, dort strebt mit Jünglingsmute,
    Wie Kristalle rein und hell,
    Von der eignen Kraft gehoben,
    Himmelwärts der Silberquell.

    Immer höher, immer höher
    Sprudelt er in Sonnenglut,
    Wenn er oben kaum verstoben,
    Wächst er auf mit neuer...

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    Süßes Liebchen, komm zu mir!
    Tausend Küsse geb' ich dir.
    Sieh mich hier zu deinen Füßen.
    Mädchen, deiner Lippen Glut
    Gibt mir Kraft und Lebensmut.
    Laß dich küssen!

    Mädchen, werde doch nicht rot!
    Wenn's die Mutter auch verbot -...

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    Wie die Nacht mit heil'gem Beben
    Auf der stillen Erde liegt!
    Wie sie sanft der Seele Streben,
    Üpp'ge Kraft und volles Leben
    In den süßen Schlummer wiegt!

    Aber mit ewig neuen Schmerzen
    Regt sich die Sehnsucht in meiner Brust.
    ...

  • Ach, daß im lauten Spiel des Lebens
    Nicht eine Seele mich versteht!
    Es klagt mein tiefes Lied vergebens,
    Es wird vom Zephirhauch verweht!
    Die Liebe nur kennt meinen Schmerz,
    Die Liebe nur versteht mein Herz.

    Sie weckte mich mit zarten Tönen
    Aus meiner Jugend leichtem Spiel,
    Das...

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    Augen, zarte Seelenblüten,
    Klare Perlen ew'ger Liebe,
    Augen, ihr verehrte Augen,
    Meiner Herrin lichte Sterne,
    Laßt euch von des Sängers Liedern
    Sanfte Frühlingstöne wehn!

    Alles, was das Leben heiligt,
    Trägt die Ahnung seiner Seele...

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    Der Sänger rührt der Leier goldne Saiten,
    Und in der Seele ist das Lied erwacht;
    Es strahlt durch das gewalt'ge Reich der Nacht
    Ein göttlich Licht zum Opfer aller Zeiten.

    Ein Wesen nur vermag den Klang zu deuten;
    Es naht sich still in süßer Himmelspracht...

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    Des Sommers Lust ist neu geboren,
    Die Glut des Lebens angefacht,
    Und froh im Wechseltanz der Horen
    Ersteht das Fest in süßer Pracht.

    Und um der Blumen bunte Kränze
    Reiht sich des Kreises schnelle Lust,
    Umgaukelt von dem Spiel der Tänze,...

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    Ein jeder Wunsch, den in des Herzens Räumen
    Mit zartem Sinne zarte Herzen pflegen,
    Blüht herrlich auf mit wunderbarem Segen,
    Kann nimmer seines Lebens Tag versäumen.

    Und so machst du in heitern Frühlingsträumen
    Verborgne Kraft sich in der Pflanze regen;...

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    Einst, vom Schlummer überwältigt,
    Lag ich auf der weichen Matte,
    Und im Traume nahte Phöbos,
    In der Hand die Leier haltend.
    Golden wiegten sich die Locken
    Auf der hohen Götterstirne,
    Und den Feuerblick des Auges
    Seiner Sonne zugewendet,...

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    Es keimen die Blüten, es knospen die Bäume,
    Der Frühling bringt seine goldenen Träume,
    Ein lauer Wind weht freundlich mich an,
    Die Felder sind bräutlich angetan.

    Dort unten flüstern die Wellen vorüber,
    Zu duftigen Bergen schau' ich hinüber,
    ...