Liebe denkt in süßen Tönen,
Denn Gedanken stehn zu fern;
Nur in Tönen mag sie gern
Alles, was sie will, verschönen.
Tieck
Erste Weise
Worte sind nur dumpfe Zeichen...
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[Der Geliebten]
Bange nicht der Thränen willen,
Die in Strömen mir entquillen,
Die ich nicht zu hemmen weiß.
Nächtlich um den Busen starrte
Und umsonst auf Sonne harrte
Aufgebirgt des Grames... -
Idylle
Der Abend senkt sich kühlend auf die Fluren,
Des Tags Getümmel schwindet in die Ferne,
Die ganze Schaar ermüdeter Naturen
Vernimmt den leisen Wink zum Ruhen... -
Der Frühlingssonne holdes Lächeln
Ist meiner Hoffnung Morgenroth;
Mir flüstert in des Westes Fächeln
Der Freude leises Aufgebot.
Ich komm', und über Thal und Hügel,
O süße Wonnegeberin,
Schwebt, auf des Liedes raschem Flügel,
Der Gruß der Liebe... -
Der Vogel Zeus, der Träger mächt'ger Blitze,
Als ihn sein Fürst zum Raub auf Ida sandte,
Hielt er den Knaben, der sich zagend wandte,
Behutsam, daß ihn nicht die Klaue ritze.
Doch über Reiz und Anmuth rollt' in Hitze
Sein Auge hin; auch keinen Kuß entwandte
Der Schnabel, der nur blut'ge Thaten kannte:... -
Des Freundes Zunge sprach zu der Geliebten Lippen:
Was ist's, das, mich zu bannen, euch bewegt?
Laßt mich nur Einmal euren Nektar nippen!
Ich bin ein Pfeil der keine Wunde schlägt.
Ich bin beredt, ich lisple Huldigungen,
Ich fleh' um Gunst und innigen Verein;... -
I.
Die Grazien besprachen mit einander
Sich von der Menschenbildung Zügen einst,
Wie die Natur in ihrer holden Zierde
Die Seele ausgesprochen, und wie jedem
Belohnende Bestimmung sie verliehn.
Die Stirne, denkend, thront im Antlitz oben,
Es... -
Die Jugend flieht, die Hoffnung ist zerronnen,
Des Lebens Blüthen fallen welkend ab,
Und unerreichbar fern sind meine Wonnen,
Und stumm und einsam bin ich wie ein Grab.
Im ganzen weiten Reich der Wesen
Hast du allein die Zaubermacht,
Mich von dem Gram zu...
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