Glaubst du wirklich, daß ich fern von dir?
Ewig, ewig, weilest du bei mir.
Du mein Mond bei stiller Abendruh;
Meines Tages lichte Sonne du.
Wie ein Vogel durch die Lüfte zieht,
Mein Gedenken stets zu dir entflieht.
Wie von keinem Schlummer weiß der Bach,
So ist...
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I.
Dein Auge dünkt mir oft ein See,
Von Zauberschein umwebt,
Aus dessen Wellen eine Fee
Die feuchten Glieder hebt.
Des Lotos duft'ge Blüthen zieht
Sie aus dem langen Haar,
Von ihrer Lippe tönt ein Lied
Berauschend, wunderbar.
Und wie sie singt, schlingt... -
Dir ist gewiß mein Saitenspiel
Verhaßt aus Herzensgrund,
Das nimmer gibt der Liebe Lust
In frohen Tönen kund.
Das wie ein trüber Thränenstrom
Die Klagewellen hebt,
Das trauernd wie ein Schwan dahin
Auf blut'gen Schwingen schwebt. (S. 22)... -
Mein Lied, wie schliefst du in der Brust so lang,
Schon glaubt' ich dich dem Tode hingegeben,
Da hat ihr Bild und ihrer Stimme Klang
Dich aufgeweckt zu neuem frischen Leben.
Nun klingst du wieder, aber auch der Schmerz
Ist mit erwacht und seine ew'gen Klagen;
Denn mächtig hat ans unbewahrte Herz... -
O süß' Geschwätz der unbelauschten Liebe,
So reich an Sinn und arm doch an Verstand;
Da sitzt man Stunden lang oft Hand in Hand
Und Aug' in Aug', und zehrt an einem Triebe.
Was uns den Geist beschwerte, ist verschwunden,
Der Schmerz entschlummert, wie bei Mittagsgluth
Der Schnitter schlummernd auf den... -
Auf dem Gipfel eines Berges
Stand ich frei im Sonnenstrahl.
Voll Entzücken rief ich jauchzend
Deinen Namen in das Thal.
Und die Schläferin im Felsen,
Echo, wurde davon wach,
Rief von Kluft zu Kluft lautklingend
Deinen holden Namen nach.
Und im Thal die grünen Bäume...
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