Der Nachtwächter.
Ob du wachst, das kümmert uns nicht, wo fern du nur singest,
     Singe, wie mehrere thun, schlafend wo möglich, dein Lied.

Der Nebel hangt traurig vom Himmel herab,
Verdeckend das Bächlein, das Frohsinn mir gab,
Wie trüb die Natur, die so froh kürzlich war,
Seit Winter beschließet das alternde Jahr.
5 Die Wälder sind kahl nun, die Wiesen sind braun,
Der Frohsinn des Sommers nun...

Poet: Robert Burns

   
                    Der Neid.

     Neide nicht, o junges Mädchen,
Deiner Schwester Lieblichkeit.
Ahme nicht mit Feuerzorne
Nach, was die Natur verbeut.

5      Eine Blume, noch im Werden
Sah die Lilje vor sich stehn
Und vergessend...

Verflucht der Mann, elend an Geist und Leib,
Der kriechend Unterthan tyrann’schem Weib!
Der keinen Willen hat, als nur den ihren,
Der sie die Wirthschaft läßt und Kasse führen;
5 Der ihr des Freund’s Geheimniß muß erzählen,
Soll sie ihn Abends nicht zu Tode...

Poet: Robert Burns

Der Rathsherr.
Ob du der klügste seyst: daran ist wenig gelegen;
     Aber der biederste sey, so wie bey Rathe, zu Hauß.

   
          Der Regenbogen.

     Schönes Kind der Sonne,
Holder Regenbogen,
Ueber schwarzen Wolken
Mir ein Bild der Hoffnung.

5      Tausend muntre Farben
Bricht der Stral der Sonne
In verhüllten Thränen
Ueber grauer Dämmrung....

[109] Der Ruf.

Ja, reizende Selinde,
Von unsrer Zärtlichkeit,
So unwahr ich es finde,
Spricht man seit...

   
 Der Säugling.

     Wer ist der kleine Sklave, der in Banden
Aus diesem frühen Sarge Klagen weint?
Ein Mensch? O macht ihn frei, macht frei ihn von den Banden,
Gönnt seinen Seufzern Raum; die hemmt kein Feind.
5 Der Wurm kann sich im Staube winden;...

[94]
    Der Schleier der Zukunft.
 
             1791.

Einst lächelte freundlich
     Die Zukunft mir...

Der Schmetterling
auf einem Grabmahl.

Trink o Seele, berausche dich sanft mit dem Tranke des Schlummers,
     Daß du verjüngt und neu sehest Elysiums Flur.