Liebe ist wie alter
Flammenwilder Wein;
Liebe will mit Fürsicht
Fein genossen sein.
Tumbe nur und Toren
Trinken sich zur Qual,
Und mit langen Ohren
Taumeln sie ins Tal.
Doch der Zecher fürnehm
Ist im Rausche rar. -
So bleibt Lieb bei Liebe...
-
-
... Ich aber weiß, ich seh dich manche Nacht,
In meine Träume klingt dein holdes Lachen,
Und meine Lippen murmeln oft im Wachen
Verlor'ne Wünsche, die an dich gedacht.
Und unaufhörlich legt sich Zeit zu Zeit ...
Verweht wie deine sind dann meine Spuren,
Bis zu den Mauern jener stillen Fluren,... -
Und schaue ich offenen Auges
Hinaus in den Junitag,
So grüßen mir deine Augen
Still aus dem sonnigen Tag.
Und schließ' ich die Augenlieder,
Ich banne den Zauber nicht,
Ich sehe ja immer wieder
Dein liebes, liebes Gesicht.
... -
Sah dich heut vorübergeh'n:
Aus dem schwarzen Morgenkleide
Hob der weiße Nacken sich
Und die Nacht gewellter Haare.
Was im Grund der Augen glüht,
Ruht auf glänzend weißer Stirne,
Was die Lippe heimlich spricht,
Ach, ich sinne Tag um Tage ...
Doch in Nächten... -
Du bist für meine arme Seele
Wie treuer Stab dem Sinkenden,
Wie Wein dem gierig Trinkenden,
Wie Himmelstrost in Falsch und Fehle.
So lebt mein Herz, das ängstlich-zage,
Beglückt im Schatten deiner Mächte
Das halbe Leben meiner Tage,
Das ganze Leben meiner Nächte.
... -
Wie war der Julitag so heiß und schwer!
Rauchsäulen stiegen weiß von drüben her,
Als schien's im Feld zu brennen.
Wir saßen Arm in Arm auf enger Bank
Und sah'n uns an, so unersättlich lang ...
Wie hast du das vergessen können?
Und abends standen wir am Wiesenrand;
Nach deinem Händchen suchte... -
Ja, du bist schön! - Ein Lied zu deinem Preise
Säng ich wohl gern, nach Minnesängerweise,
Doch schon beim ersten Verse hör ich auf.
Dein holdes Bildnis steigt vor mir herauf,
Und - Reim und Rhythmus dreh'n sich wild im Kreise.
Doch, ob du gütig bist? - Ihr dürft nicht fragen,
Denn meine Lippe wird nicht... -
In deinen Liedern lebt mein Leben,
Durch meine Lieder strömt dein Blut.
Ein unerschöpftes Nehmen, Geben
Und eine unerschöpfte Glut.
Ein Lächeln nur und nur ein Leiden,
Du bist in mir und ich in dir.
Und kommt das Glück, es winkt uns beiden,
Und keiner bettelt: Komm zu mir!
... -
Bekümmert schick ich täglich Boten aus:
Sie seh'n dich nicht, verschlossen ist dein Haus.
Vieltausend Wünsche sende ich zu dir,
Sie pochen an: verriegelt bleibt die Tür!
Nun schick ich meine Liebe hinterher, -
Sie hebt den Riegel nicht: er ist zu schwer!
Nun steh ich da und weiß nicht, was ich tu!
Kein... -
Immer wieder denk ich dran,
Wie ich's früher schlimm getrieben,
Wenn an mir was gut geblieben,
Du, mein Lieb, bist schuld daran.
Und beruhigt fühle ich
Deines Wesens holde Stille.
Unerschöpflich und in Fülle
Senkst du Frieden über mich.
...