Wie ein Spiegel, rein und glänzend,
War mein Herz in seinem Glück,
Warf in hellen Liebesstrahlen
Mir dein schönes Bild zurück.
Du doch schlugst in diesen Spiegel
Zornig, ein bethörter Mann.
Und dein Bild ist mit zerbrochen,
Tausend Fratzen sehn mich an....
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Kam der erste Schmerz des Lebens,
Lenzgewaltig, voller Sehnen,
Nahm mir Frohsinn, Ruhe, Lächeln,
Gab mir nichts als heisse Thränen.
Kam der zweite Schmerz des Lebens,
Sank gewalt'ger auf mich nieder,
Nahm mir Sehnen, Glut und Thränen,
Gab mir all mein Lächeln wieder.
... -
Weiss nicht, ist es Liebe, Hass,
Was ich für dich fühle,
Weiss nur, brennet weh und heiss,
Was ich für dich fühle.
Weiss nicht, ist es Segen, Fluch,
Was du mir gegeben,
Weiss nur, dass du schwer und reich
Mir gemacht das Leben.
Weiss nicht, ob du je und je... -
Draussen lockt der Sonne Schimmer,
Lockt mich nimmermehr hinaus,
Voll von Geistern dieses Zimmer
Und voll Spuk das ganze Haus.
An der Decke und am Fenster,
Über mir und um mich her
Flattern liebliche Gespenster,
Machen mir die Seele schwer.
Und sie lächeln und sie... -
Wie eine losgerissne Ranke
Erlag ich deiner Sturmeskraft,
Verfiel wie eine schwache Planke
Den Wellen deiner Leidenschaft.
Jetzt aber rag ich, eine Eiche,
An der dein Stürmen machtlos bricht,
Und, eine Felsenklippe, weiche
Ich deinem Wogendrange nicht.... -
Auf Traumeshöhen wandelte
Sie ohne Bangen,
Ein Freudenschimmer übergoss
Die zarten Wangen.
Das Mondenlicht umflutete
Die schlanken Glieder,
Verzückt, entrückt sah lächelnd sie
Zu dir hernieder.
Du riefst sie an, da fuhr sie auf,
Sah ihr Verderben,... -
Tanne steht voll Sinnen,
Silberweide lacht,
Schmetterlinge minnen
Grillen singen sacht.
Kichern tönt und Klingen
Hell im Windeshauch.
Sonnenstrahlen springen,
Schatten tanzen auch.
Zarte Fäden schweben
Licht von Baum zu Baum.
Freude nur ist... -
Steh am Fenster, starr der Sonne,
Der versunknen, brütend nach,
Über alles ihre Schleier
Breitet Dämmrung allgemach.
Grau und gram auch mir zu Sinne,
Meine Seele ohne Schwung.
Kehr mich ab, zurück ins Zimmer.
O da schwebt Erinnerung.
Steht so schwarz im trüben Dunkel... -
Auf deiner Lippe sprosst der erste Flaum,
In deinem Herzen keimt der erste Traum,
So stehst du scheu und keusch und heilig da,
Ein holder Knabe noch, ein Jüngling kaum.
Der Himmel blaut in deinem tiefen Blick
Und eine Kirche deines Herzens Raum.
Du hebst entzückt des Lebens Taumelkelch
Und schlürfst mit... -
Wie war, da wir zuerst uns trafen,
Der Himmel sonnenhell und blau,
Wie duftete die Lebensblume,
Und wir in ihr zwei Tropfen Tau.
Nun sehn wir uns nach Jahren wieder,
Der Himmel trübe, wolkenschwer,
Nun schäumen wir, zwei Sturmeswellen,
Im aufgewühlten Lebensmeer....