Was wir als Samen in uns reifen,
Sieht das in uns nicht seine Welt?
Was um uns wir als Welt begreifen,
Ist das nicht Gott, der uns enthält?
Das Volk, das wir in uns erschufen,
Löst sich in Liebe von uns los.
Wir drängen es zu höhren Stufen
Aus uns in einen fremden Schoß.
...
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Schelmisches Mädchengelächter
Klang im Herzen mir nach.
Sang als weckender Wächter
Stürmische Sehnsucht wach!
Hab' mich an Liebes gedenkend
Gleich nach Rosen gebückt —
Traurig das Sträußchen nun senkend,
Da ich es freudig gepflückt.
Unnütz brach ich das beste,... -
Im Lindengrün hat sich der Mond verfangen
Und sieht so aus, als ob er weinen möcht. —
Wie er im Laub, verfing sich mein Verlangen
In eines Mädchens braunem Haargeflecht.
In Lindenzweigen und in Mädchenflechten —
Wer, bleicher Bruder, löst so lieben Bann? —
Wir sehn so aus, als ob wir weinen möchten,... -
Schwingen schwüler Abendwinde
Haben sie zu dir gebracht.
Meine rote Sehnsuchtssünde
Sieht dich nackend jede Nacht.
Und dann wühlen ohne Ende
Kühlung suchend sich ein Paar
Schmaler fieberheißer Hände
Ach im Traum nur! in dein Haar.
Und dann pressen halbverschmachtet... -
Dein Mädchenzimmer — seltsam ist die Luft,
Halbwelk im Glas verschwült der blaue Flieder.
Darüber zieht ein andrer, feinrer Duft,
Entströmt der Fülle deiner jungen Glieder.
Es liegt dein Bett noch von der Nacht zerwühlt,
Und seine Wärme spür' ich mit den Händen —
Ach, diesen Flaum hat deine Brust... -
Weißt du, mein Liebling, was ich einmal möchte?
Ich möcht' mit dir weit in die Wälder fliehn
Und deines Haares dunkelblonde Flechte
Dort fest, ganz fest um meinen Nacken ziehn:
Daß deine Lippen, die so lieblich brennen,
Die ganze Nacht nicht von den meinen können! —
... -
"Ach im Grabe möcht ich sein!"
Sang ich oft vor Zeiten.
Sieh, nun kam ein Händchen klein,
Voll von Seligkeiten.
Mitten in mein Herz hinein
Ließ es alle gleiten! —
Was mein Herz nun Sel'ges trägt,
Keimend und im Sprießen,
Sei dereinst zurückgelegt
Zu des Säters Füßen.... -
Dies Ringlein soll dir sagen
Daß ich dir treu und hold.
Du sollst es immer tragen
In gut' und bösen Tagen,
So lauter wie sein Gold!
Darinnen eingelassen
Herzrot ist ein Rubin.
Ich will so fest dich fassen
Und dich noch minder lassen
Als wie der Reifen ihn!... -
Komm her, daß ich Dirs sage,
Was mir im Herzen spricht:
Ich fühle - nein, ich wage
Dirs laut zu künden nicht!
Doch ward das Wort gegeben,
Damit man reden kann;
Nun ja! drum fang ich eben
Es laut zu sagen an.
Die tiefen Athemzüge
Laß nur erst stille sein,... -
Ich soll nicht weinen,
Wenn ich Dich seh?
Doch thut die Freude
Mir gar zu weh!
Ich soll nicht weinen,
Nach langer Qual,
Weil durchgebrochen
Ein Sonnenstrahl?
Ich soll nicht weinen?
Da leidgekrönt
Ich doch vom Freuen
Schon lang...