[20] ESTHER
Die Dienerinnen kämmten sieben Tage
die Asche ihres Grams und ihrer Plage
Neige und Niederschlag aus ihrem Haar,
und trugen es und sonnten es im Freien
5 und speisten es mit reinen Spezereien
noch...
[20] ESTHER
Die Dienerinnen kämmten sieben Tage
die Asche ihres Grams und ihrer Plage
Neige und Niederschlag aus ihrem Haar,
und trugen es und sonnten es im Freien
5 und speisten es mit reinen Spezereien
noch...
[52] Eulalie.
Ich lebte allein
In Kummer und Pein
Und krank an Seele und Leib,
Da ward die liebliche Eulalie
5 Mein sanftes, lächelndes Weib,
Da ward die blondhaarige Eulalie
Mein junges,...
Euphrosyne.
Elegie.
Auch von des höchsten Gebirgs beeisten zackigen Gipfeln
Schwindet Purpur und Glanz scheidender Sonne hinweg,
Lange deckt Nacht schon das Thal und die Pfade des Wandrers,
Der am tosenden Strom, auf zu der Hütte sich sehnt,
5 Zu dem Ziele des Tags, der stillen hirtlichen Wohnung,
Und der göttliche Schlaf...
[39] EVA
Einfach steht sie an der Kathedrale
großem Aufstieg, nah der Fensterrose,
mit dem Apfel in der Apfelpose,
schuldlos-schuldig ein für alle Male
5 an dem Wachsenden, das sie gebar,
seit sie aus dem Kreis...
#EANF#
[55]
[48] Ewige Ostern.
Als sie warfen Gott in Banden,
als sie ihn ans Kreuz geschlagen,
ist der Herr nach dreien Tagen
auferstanden.
5 Felder dorren. Nebel feuchten.
Wie auch hart der Winter wüte:
Einst...
[31] Föhnlied
Der Föhn braust brodelnd durch das Land,
Hat Bäume knackend umgerannt,
Nie hört ich einen tollern
Lärm. Der See zischt weißlich auf,
5 Der Hahn singt auf des Kirchturms Knauf,
Dumpf die Lawinen kollern.
Laß Haus und Mann und Kind in Ruh.
Der Föhn ist wie mein Odem,
Du,
10 Weib, wirf mich auf den Boden!
[75]
Föhnsonette I
So will ich einmal noch alleine sitzen
Und in der Seele staubige Spinnweb blasen,
Horchen, wie überm...