• Dies Erschröcken, dies Verlangen,
    Das mich, als du kamst, umfangen,
    Dies Gefühl - wer zauberts nach?
    Gott! wie schlug das Herz so schwach -
    Als mein Glas ihn überraschte,
    Jenen Blick, nach dem ich haschte,
    Jenen Blick - o Huldgöttin!
    Welch ein Himmel war darin!

    Sieh mein Herz,...

  • Aus ihren Augen lacht die Freude,
    Auf ihren Lippen blüht die Lust,
    Und unterm Amazonenkleide
    Hebt Mut und Stolz und Drang die Brust
    Doch unter Locken, welche fliegen
    Um ihrer Schultern Elfenbein,
    Verrät ein Seitenblick beim Siegen
    Den schönen Wunsch besiegt zu sein....

  • Ach du, um die die Blumen sich
    Verliebt aus ihren Knospen drängen,
    Und mit der frohen Luft um dich
    Entzückt auch ihren Weihrauch mengen,
    Um die jetzt Flur und Garten lacht,
    Weil sie dein Auge blühen macht;

    Ach könnt ich jetzt ein Vogel sein
    Und im verschwiegnen Busch es wagen,
    ...

  • Wie mach ich es? wo heb ich Berge aus
    Mich ihr zu nähern? wer kommt mir zu Hülfe?
    O wär ich leicht wie Zephir, wie ein Sylphe,
    Ach oder dürft ich in ihr Haus
    Unmerkbar leise wie die Maus!
    O wär ein Zaubrer da, mich zu zerschneiden, spalten
    Mich tausendartig zu gestalten:
    Gönnt er mir nur das Glück, ihr...

  •  Ich will, ich will den nagenden Beschwerden
    Ein Ende machen, will zur Quelle werden.
    Tief unterm Herzen diese Qual
    Ach Gott, verweint ich sie einmal!
    Vielleicht, vielleicht, versäh sie sich,
    O selger Quell! und nehme mich für dich! (S. 59)...

  • An ihrem Blicke nur zu hangen
    Verlang ich, weiter nichts,
    Und von dem Reichtum ihres Lichts
    Ein Fünkchen in mein Herz zu fangen. (S. 60)
    _____

  • An diesen Lippen, diesen Augen,
    Die Welt vergessend, hinzuhangen,
    Und aus den rosenroten Wangen
    Des Lebens Ueberfluß zu saugen;
    An dieses Busens reiner Fülle
    Die Schmerzen meiner Brust zu wiegen,
    Und auf des Schoßes Fried' und Stille
    Mit tränenmüdem Haupt zu liegen:
    Das war mein Wunsch - das...

  • Ach eh ich dich, mein höchstes Ziel,
    Eh ich dich fand, welch mutlos Streben,
    Welch regelloses Fibernspiel,
    Bald der, bald der mein junges Leben
    Mit allen Freuden Preis zu geben,
    Nachdem es ihrem Stolz gefiel.
    Und keine sah es, was ich litte,
    Und keine hörte meine Bitte,
    Verstand mein Sehnen,...

  • Erwach ich zum Gefühl, stößt die beklemmte Brust
    Die Seufzer aus, die sie erstickt sich unbewußt,
    Ist's recht auch, daß zu deinem Grab die Tränen fließen,
    Die zur Erleichtrung sich aus trübem Aug ergießen?
    Ists Pflicht, sich sinnenlos um eingestandne Pein,
    Verstummend, unerklärt im Herzen zu verzeihn?
    Verdunkelt...

  • Von Gram und Taumel fortgerissen,
    Verzweiflungsvoll dein Bild zu küssen,
    Ach, alles, was mir übrig ist.
    Dies Bild will ich am Munde halten,
    Wenn alles an mir wird erkalten,
    Und du mir selbst nicht denkbar bist. (S. 120)...