• [77] DIE LAUTE

    Ich bin die Laute. Willst du meinen Leib
    beschreiben, seine schön gewölbten Streifen:
    sprich so, als sprächest du von einer reifen
    gewölbten Feige. Übertreib

    5 das Dunkel, das du in mir siehst. Es...

  • Tausend Saiten hat meine Laute
    Tausend Töne hatte mein Herz
    Seit Deine Liebe mir Träume spann
    Seit mir Dein Ich in die Seele schaute
    Harfen sie himmel und himmelwärts.
    Bist Du mein Licht,
    Das die Hände faltet?
    Bist Du der Tag,
    Der mir Blüten küsst?
    Bist Du die Sonne
    ...

  • Laß uns plaudern, liebes Schätzchen,
    Sitz an meiner Seite nieder!
    Hier an dem gewohnten Plätzchen,
    In der trauten Dämmrung wieder.

    Laß dir aus dem lieben süßen
    Angesicht die Locken streichen,
    Lasse dir die Wange küssen
    Und den schönen Mund desgleichen.

    Wenn ich...

  • Braunhaar ist schön, und Blondhaar ist schön;
    und auch die kupfernen Locken, die lieb' ich,
    zärtlich Gestammel und Silbergetön
    lachender Lippen. Den Sanften verschrieb ich

    feurig mein Herz - und den Kecken nicht minder.
    Liebe die Törigen, liebe die Schlauen,
    lieb' die verzagten, die schüchternen Kinder...

  • Sonnet

    Du meine Laute/ die den Unmuth mir vertrieben/
    So offt die Liebste mir/ ich weis nicht was/ versagt/
    Und ich mit seufftzen mich bey Tag und Nacht geplagt.
    Mein Lust/...

  • An der Wand hängt eine Laute
    Einsam harmonieenleer;
    Seit ich ihr mein Lied vertraute,
    Ist sie stumm und tönt nicht mehr.

    Seufzend durch die schlaffen Saiten
    Zieht wohl noch der Abendwind,
    Doch er klagt von andern Zeiten,
    Die dahingegangen sind.

    Hatt' in Herzen tief...