• bei Ueberreichung eines Paars weisser Handschuhe

    Weiß ist die Farbe der Freude,
    Weiß der Unschuld Gewand,
    Und diese Farbe bekleide
    Immer Herz dir und Hand!

    Aber es würde mich schmerzen,...

  • Bänglich wird mir, und der Minne
    Leiden wachen auf in mir; -
    Rinne, warmes Thränchen, rinne,
    Sieh, noch viele folgen dir.

    Warum weilet ihr so lange
    An den Augenwimpern mir?
    Ist euch zu versiegen bange,
    Ach, nicht abgeküßt von ihr?

    Rinnet immer, holde Kinder...

  • Nach Catull

    O Mädchen, mehr als Götterglück,
    Ja mehr noch fühlt der Mann,
    Der dir gen über, Blick an Blick
    Geheftet, sitzen kann.

    Von deines Lächelns Anschau'n ward
    Mir trunken Geist und Sinn...

  • Wie die Sonne das, was Mutter Erde
    Todt in ihrem Schooße trägt,
    Mächtig, wie des hohen Schöpfers Werde,
    Auf ins neue Leben weckt;

    Wie sich alle Lebenspulse heben,
    Von der Sonne Strahl durchzückt,
    Und empor der jungen Keime Streben
    Aus dem Schoos der Erde drückt;

    Wie...

  • Nach dem Johannes Sekundus

    Jüngst bat ich dich, mir einen Kuß zu geben:
    Du liefst herzu, berührtest mir
    Die Lippe kaum, und flohest. O mein Leben,
    Das heißt ja keinen Kuß, das heißt nur die Begier,
    Die...

  • Um volle Rosenbeetchen
    Schwärmt' einst zum Zeitvertreib
    Ein junges Zephyrettchen,
    Und suchte sich ein Weib.

    Der Königin der Rosen
    Ergab der Freier sich,
    Zu lieben und zu kosen
    Verstand er meisterlich.

    Die besten Frühlingsdüfte
    Bracht' er zum Morgengruß....

  • des Fräuleins Gabriele von Baumberg

    Deine frühesten Gefühle
    Lösten schon beim Saitenspiele
    Auf in Harmonien sich:
    Liebe reichte dir die Leyer,
    Liebe gab dir Kraft und Feuer -
    Liebe kröne - lohne...

  • Närrchen, sei nicht spröde,
    Komm und küsse mich!
    Jünger, warst du blöde,
    Aelter, zierst du dich.

    Wisse, nur ein Weilchen
    Sind die Mädchen schön,
    Müssen, wie die Veilchen,
    Welken und vergehn.

    Jetzt nur sind, wie Seide,
    Deine Händchen weich;
    ...

  • Dich führet Mars in's blut'ge Feld,
    Mich Amor zu den Hirten;
    Du krönst mit Lorbeer'n dich als Held,
    Ich kränze mich mit Myrthen.

    Dich störet früh der Pferde Huf,
    Und der Trompete Schallen:
    Mich aber weckt der süße Ruf
    Verliebter Nachtigallen.

    Du nahst dich jeder...

  • Traut, Mädchen, Amorn nicht, er zieht
    Zwar auf als wie ein Krieger;
    Doch wenn man näher ihn besieht,
    Ist er nur ein Betrüger.

    An seinen Waffen, die er führt,
    Hat manche sich betrogen;
    Zu einer Angelruthe wird
    Nur allzuleicht sein Bogen.

    Der Köcher, den ihr gern...