• [61] Der Sperling.

    An einem heitern Frühlingsmorgen
    Trat Doris früh erwacht ans offne Fenster hin;
    Allein ihr alter Geck Crispin,
    Schnarcht noch empfindungslos, und träumet güldne Sorgen.

    5 Sie fühlet halb...

  • [67] Der Spiegel.

    Ja Doris, du bist mir zu schön!
    Hier! willst du dich im Spiegel sehn?
    Da sieh! und sag mir ob ich wohl
    Dich sehn, und dich nicht lieben soll?

    5 Doch Doris, nein: du bist zu...

  • [124] 34. Der Spion der Schwaben.

    Die Baiern kriegten mit den Schwaben.
    Um Nachricht von dem Feind zu haben,
    Ward aus dem ganzen Schwabenland
    Der schlauste Junge hingesandt.
    5 Die Baiern merkten sein...

  • [19] Der Stachelreim

    Erast, der gern so neu als eigentümlich spricht,
    Nennt einen Stachelreim sein leidig Sinngedicht.
    Die Reime hör’ ich wohl; den Stachel fühl’ ich nicht.

  • [19] Der Sturm.

    Der lichte Himmel schwärzet sich:
    Ein jäher Sturm braust in den Zweigen,
    Und überall herrscht fürchterlich
    Ein ehrerbiethig Schweigen.
    5 Der kleinen Sänger tonreich Chor
    Vergißt sein Lied...

  • [81]
                 Der Tempel der Freundschaft.

                     An C. V. von Bonstetten.

                       (Genf, im April 1791.)

    Senke dich sanfter herab im Thaue der lächelnden Frühe,
         ...

  • Der Teufel kam pfeifend durch die Stadt,
         Tanzt’ fort mit dem Steuer-Sergeanten,
    Die alten Weiber schrieen wie toll:
         „Nun hat er ’nen alten Bekannten!“

    5           Der Teufel ist fort, der Teufel ist fort,
                   Der Teufel ist fort und der Steuer-Sergeant;
              Er tanzte fort, er tanzte fort,
                   Er tanzte fort...

  • [116] Der Traum.

    Hier wars, hier lag ich, auf der Stelle,
    In diesem veilchenvollen Gras;
    An diesem Baum, bey dieser Quelle,
    Da träumte mir vom jungen Licidas!

    5 Der Büsche kleine Sänger fühlten
    Den Lenz...

  • [108] Der Undankbare.

    Mein Damon – – ja, er fliehet mich,
    Entreisset meinen Fesseln sich!
    Was gleichet meinem Schmerz!
    Er glaubt, daß ich ihm grausam bin,
    5 Und trägt sein Herz zu Daphnen hin:
    Ach!...

  • [83] Der Vogel im Sprenkel.

    Du weinest, schöne Caroline,
    Daß sich dies Vögelchen hier in dem Sprenkel quält?
    Doch siehst du längst an mir die bange düstre Mine,
    Und fragst nicht einmal, was mir fehlt?...