• [99] Wandrers Nachtlied.

    Der du von dem Himmel bist,
    Alles Leid und Schmerzen stillest,
    Den, der doppelt elend ist,
    Doppelt mit Erquickung füllest,
    5 Ach ich bin des Treibens müde!
    Was soll all der...

  • [6] War einmal ein Schwefelholz,
    Das sich mit erhab’nem Stolz
    Einen Anarchisten nannte
    Und ein ganzes Haus verbrannte.
    5 Dieses war schon ungewöhnlich,
    Doch es kannte auch persönlich
    Meyers...

  • [150] Warnung.

    Spielt mit dem Funken nicht, ihr Hochmutsnarren,
    Die Pulverladung könnte seiner harren –
    Und sollte eine Mine sich entzünden,
    Auch hundert andre mit in Flammen stünden,
    ...

  • [78] Wartburg.

    I.

    „Hier, diesen Harnisch hat ein Weib getragen“,
    Sprach in der Burg der alte Kastellan.
    Wohl gilt’s jetzt nicht, das Herz in Erz zu schlagen.
    Daß nicht ermordend ihm die Feinde...

  •      Warte, warte, wilder Schiffmann,
    Gleich folg’ ich zum Hafen dir;
    Von zwei Jungfraun nehm’ ich Abschied,
    Von Europa und von Ihr.

    5      Blutquell, rinn’ aus meinen Augen,
    Blutquell, brich aus meinem Leib,
    Daß ich mit dem heißen Blute
    Meine Schmerzen niederschreib’.

         Ei, mein Lieb, warum just heute
    10 Schauderst du, mein...

  • [41] Warten auf Weißnichtwas

    Ein Leierkasten wringt sich aus.
    Es klingt nach Leben und Sterben.
    Im Schutt im Winkel hinterm Haus
    Liegen häßliche Scherben.

    5 Am Fenster quält sich...

  •      Warum sind denn die Rosen so blaß,
    O sprich, mein Lieb, warum?
    Warum sind denn im grünen Gras
    Die blauen Veilchen so stumm?

    5      Warum singt denn mit so kläglichem Laut
    Die Lerche in der Luft?
    Warum steigt denn aus dem Balsamkraut
    Hervor ein Leichenduft?

         Warum scheint denn die Sonn’ auf die Au’
    10 So kalt und...

  • [56] Was du erwirbst an Geist und Gut

    Erwirb dir viel und gib das meiste fort.
    Viel zu behalten, hat den Wert von Sport.
    Behalte Dinge, die du innig liebst,
    Bis du sie gern an Freunde...

  • [77] Was Ortrun sprach.

    Gib wie immer deine liebe Hand,
    Eh’ ich eintret’ in des Schlummers Land.
    Sollst im Dunkel mir zur Seite stehen,
    Mit mir durch des Traumes Garten gehen.

    5 Sieh, das ist das...

  • [82] WAS DANN?

    Wo wird es bleiben,
    Was mit dem letzten Hauch entweicht?
    Wie Winde werden wir treiben —
    Vielleicht!?

    5 Werden wir reinigend wehen?
    Und kennen jedes Menschen Gesicht....