• Die Liebe war nicht geringe.
    Sie wurden ordentlich blaß;
    Sie sagten sich tausend Dinge
    Und wußten noch immer was.

    Sie mußten sich lange quälen,
    Doch schließlich kam's dazu,
    Daß sie sich konnten vermählen.
    Jetzt haben die Seelen Ruh.

    Bei eines Strumpfes Bereitung...

  • Du kommst im Traum der Frühe
    Oft an mein Bett geschwebt,
    Wenn sich zu Sorg' und Mühe
    Der junge Tag schon hebt.

    Ich fühl's, wie sich in Thränen
    Mir 'was aufs Herze legt.
    Du horchst, ob noch in Sehnen
    Mein Herz nach deinem schlägt.

    Und mag's dir ewig frommen,...

  • Noch spielst du die kindischen Spiele fort,
    Suchst Frühlingsblumen im Hage,
    Noch drang kein wildes, berauschtes Wort
    In deine Mädchentage ...

    Doch hat sich erst purpurn das Weinlaub gerollt
    Und sind die Astern gegangen,
    Und peitscht deines Haares aufleuchtendes Gold
    Dir sturmgeschüttelt die...

  • Wars daß der dunkle Tannebaum
    Die Buche sich erkor?
    War sies, die sich im Jugendtraum
    In seinem Arm verlor?

    Sie halten sich umschlungen fest
    Für alle Lebenszeit,
    Es schmückt sein düsteres Geäst
    Ihr wechselnd Farbenkleid.

    Und da ihr Kleid zur Erde fällt,
    ...

  • Die Sonne sprach von Liebe,
    Daß Liebe Leben weckt,
    Und hat mit glühenden Pfeilen
    Verhöhnt mich und geneckt.

    Da ward in mir ein Wüthen,
    Ein heißes Sehnen wach,
    Weil mir's, der Niebezwung'nen,
    An Strahlenkraft gebrach.
    ...

  • (Neugriechisch)

    Da nachts wir uns küßten, o Mädchen,
    Hat keiner uns zugeschaut;
    Die Sterne, die standen am Himmel,
    Wir haben den Sternen getraut.

    Es ist ein Stern gefallen,
    Der hat dem...

  • (Litauisch)

    Es schallten muntre Lieder
    Hell durch den Fichtenwald,
    Es kam ein muntrer Reiter
    Zum Försterhause bald.

    Frau Muhme, guten Morgen,
    Wo bleibt die Liebste mein? -
    ...

  • 1830

    1.
    Seit ich ihn gesehen,
    Glaub' ich blind zu sein;
    Wo ich hin nur blicke,
    Seh' ich ihn allein;
    Wie im wachen Traume
    Schwebt sein Bild...

  • Auf ein Blättchen dieses Buches,
    Daß des flüchtigen Besuches
    Dauerndes Gedenken bliebe.

    Tage gehen, Monde gehen,
    Jahre gar, du wirst indessen
    Ganz des kleinen Buchs vergessen,
    Kaum mit einem Blick es sehen.

    Aber einst in stillen Tagen
    Locken dich die Goldschnittrände,
    Nimmst...

  • Süß tönt Gesanges Hauch,
    Wenn alles ruht,
    Süß tönt das Rieseln auch
    Perlender Flut,
    Süß tönet Glockenklang
    Von ferner Berge Hang,
    Und noch viel schönren Schall
    Singet die Nachtigall
    Ins Blütenall:
    Aber der schönste Ton
    War meiner Liebe Lohn,
    Da du mich...