Kalt und schneidend
Weht der Wind,
Und mein Herz ist bang und leidend
Deinetwegen, schönes Kind!
Deinetwegen,
Süße Macht,
Ist mein Tagwerk ohne Segen
Und ist schlaflos meine Nacht.
Stürme tosen
Winterlich,
Aber blühten auch schon Rosen,...
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Wie still die Mädchen da sitzen und spinnen
Voll Ernst und Ruh,
In großer Stube sitzen sie und sinnen,
Während sie spinnen,
Aber auch nicht eine singt dazu.
Du, wenn da wärst, könntest singen,
Du, ja du!
Du würdest in dies Leben Freude bringen,
Du würdest singen,
... -
Nur deine Locken küßt der Wind -
Sonst ist es ringsum stille Nacht,
Ein Mainachtregen haucht gelind,
Kein Licht erglänzt, kein Stern erwacht,
Nur deine Locken küßt der Wind.
Was blickst du einsam in die Nacht,
Du armes, allverlass'nes Kind?
Dein Lächeln hat einst mir gelacht.
... -
Schwüle, schwüle Julinacht -
Südwind küßt die Zweige,
Was dich so stolz und elend macht,
Schweige mein Herz, verschweige!
Ueber den See, der stille ruht,
Wehen die Wolkenschatten,
Ueber die stille schlafende Flut,
Ueber die schimmernden Matten.
Hörst du's, wie zur... -
Schwebst du mit den Erosflügeln,
Erste Liebe, noch einmal
Von der Jugend Sonnenhügeln
In dies düstre Todesthal?
Erste Liebe, du dem Leben
Als der Engel zum Geleit
Uns vom Himmel mitgegeben
Durch die Wüsten spät'rer Zeit!
Jeder Pfad bleibt eingesegnet,
... -
Ein Scherflein hab' ich doch gelegt,
O Noth, auf deine Wunden!
Ein Fünkchen hab' ich doch gehegt,
Ein Röslein doch gefunden!
Den besten Dank, den Einer wüßt',
Den hab' ich auch empfangen,
Die schönsten Lippen hab' ich geküßt
Und auch die blühendsten Wangen.
... -
Es kommt so still der Frühlingstag,
So heilig hergezogen,
Kaum daß ein Hauch bewegen mag
Des Flieders blaue Wogen.
Es grüßt mich durch die klare Luft
Ein Tönen halbverklungen,
Und aus der Blume stillem Duft
Tauchen Erinnerungen.
(Band... -
Wenn vom Schnee die letzte Flocke,
Wenn zur Blume wird der Thau,
Wird er eine Maienglocke,
Die dein Bild ist, holde Frau!
Weht es nicht wie Waldeskühle,
Haucht es nicht aus ihrem Duft
Wie die Unschuld der Gefühle -
Wie die reine Morgenluft? -
Im Verborgnen blühst du... -
Komm, Nachtigall, schwing dich hernieder
Zum Garten im blühenden Hag,
Komm, liebliche Sängerin, wieder,
Sing' deine melodischen Lieder
Hinüber dem scheidenden Tag.
Noch schweigst du, was willst du verschweigen?
Die Fülle so sehnlicher Qual?
So lange nicht willst du dich zeigen,
... -
Dunkelnd über dem See dämmert das Abendroth,
Nur die höchsten Gebirge
Krönt noch Glut, doch es sinkt, düst'rer allmählig, nun
Auch ihr Bild zu den Schatten.
Dort ach, fern in der Nacht, dort wo des Himmels Licht
Hinschwand unter den Wolken,
Dort dich wieder zu sehn, träumt' ich, und war dir nah -...