• II

    Als er
    Des Abends hinschritt, deutlicher drängte ihm
    Als jemals alles Ding nah. Freudiger staunte er.
    Der gelbbetupften Birken Zweige fächelten
    Die Luft. Die roten Vogelbeeren prahlten.
    Der junge Herbst entstieg dem Boden. Schleier noch
    Und Duft.
    Er schritt bergan. Er sprach:
    Des Mädchens...

  • III

    Lebendige, du schüttest mir mehr Wunder
    Als Stern und Meer. Der Einsame schenkt jenen
    Hauch, Hall und Art von seinem Dichttum, deutet
    Sie seiner Ahnung nach. Gewand und Klang
    Sind sein, wenn sie durch obere Sphäre schreiten:
    Sterne und Meer. Du bietest mir den Frühling
    Im Kleid des andren Wesens mit Gesang,...

  • IV

    Nur Toren sehen Blitze wahllos zucken.
    Des Vorgewitters dumpfe Muße
    Erschloß ihm nicht den Sinn. Dann zäumten rot
    Goldene Zügel die gehetzten Rosse.
    Auch rann der Regen. Sturmdurch schwanken Felsen.

    Die Feuer wählen die bestimmten Straßen.
    Elektrisch wütend umschlingt Anverwandtes
    Einander,...

  • Sie ging. Der Weg war steil, die Landschaft leer
    und wie nach einem Brand.
    Der Boden war zerrissen
    wie von vielen Wunden.
    Ihr Fuß war schwer
    und fand
    mit müdem, ungewissem
    mühseligem Schritt durch das versteinte Land.
    Doch ihre Augen wußten von dem Ziel
    und jeder Zug
    ...

  • Das war nach der Nacht in Gethsemane.
    Du hattest gerungen mit Tod und Weh
    und mit Gottes furchtbar lähmender Kraft.
    Am Morgen hast du dich aufgerafft
    und tratst aus dem Haus, das im Schlummer noch lag
    und sangest ein Lied dem erwachenden Tag.

    Ich hörte die Töne, die näher kamen.
    Dann gingst...

  • Oft, wenn ich sah
    wie schwer du ringst und leidest,
    und wie du zahlst für deine Höh,
    dann quält mich so dein königlich Verschwenden.
    Ich möcht aus deinen Händen
    die Arbeit winden, der du dich vergeudest.

    Verzeih.

    Es heißt ja:
    Als Er Abschied nahm,
    und von...

  • Oft schon traf
    an der schwimmenden Scheide
    von Tag und Schlaf
    mich mit einem Mal
    Erinnern deiner Qual
    und riß mich jäh
    in helles, grelles Weh
    auf, zu dir!
    Dann aber sank ich wieder
    in dämmernd unbewußte Tiefen,
    (die dich nicht mehr empfangen) nieder.
    ...

  • Du hast mir ein für alle Mal
    die Furcht vor eignem Schmerz genommen.
    Weil du sie littest, sei mir jede Qual
    willkommen.

    Und hast mich vor dem Schweren hier
    gefeit.
    Denn alles Leid
    wird mir Brücke zu dir. (S. 54)...

  • Ich will nicht essen.
    Es macht mich schwer.
    Ich will nicht Schlaf. Denn Schlaf ist Vergessen
    und ich will mein Licht
    auch für Stunden nicht
    von mir geben.
    Ich brauche nicht mehr
    als den Schmerz um dich.
    Von dem kann ich leben. (S. 55...

  • Wir streben fort von hier,
    hinauf ins Licht
    und fühlen Gottes Maße allzu schwer
    und allzu groß.
    Dir sind sie dein. Du kommst von dorten her.
    Nur eins erlernst du nicht:
    Schwach sein wie wir.
    Und das zu können, ist auch Menschenlos. (S. 56)...