• (30. Januar 1919)

    Limi, Seeheimer Laterne
    Glüht rot.
    Trennt uns nur die Feme?
    Oder Not?
    Von dem Wernerwalde
    Und vom Einst
    Träum ich, träum, daß balde
    Du erscheinst.
    Komm, daß neu erwarme...

  • Hell strahlen die festlichen Wände,
    Fanfaren schmettern laut.
    Es reichen sich selig die Hände
    Bräutigam und Braut.

    Es schwelgen im rauschenden Glanze
    Frohe Damen und Herrn
    Und wiegen sich lachend im Tanze. – –
    Nur einer steht fern.

    Der schluchzt an der Tür wie ein...

  • Tiefe Stunden verrannen.
    Wir rührten uns nicht.
    In den alten Tannen
    Schlief ein Gedicht.

    Stieg ein Duft aus dem Heu,
    Wie ihn die Heimat nur haucht. – –
    Sahst du das Reh, das scheu
    Dort aus dem Duster getaucht?

    Wie es erst fremd und bang
    Sich die Stille...

  • Vor vielen tausend Jahren,
    als wir noch beide Engel waren,
    hab ich dich schon geliebt.
    Und daß dein liebes Angesicht
    der strenge Gott noch immer nicht
    in meine Hände gibt,
    macht abertausend Jahr bereit
    für meiner Liebe Ewigkeit. (S. 72)...

  • Ich hab mich Dir
    zum Schutz empfohlen
    große Rose.

    Geist und Duft
    Du aufgeblühtes
    Herz, sind bei Dir.

    Wie breitest Du
    Dein Angesicht
    erlichtet aus!
    Und sieh, ich weiß:
    Du, wenn ich bete,
    bist verstummt gestaltet. So...

  • Dein Antlitz hängt in den Ästen der Welt.
    Es hat sich das Lächeln, das zitternde deiner
    geliebten Lippen in alles verstreut.
    Gab sich das Wärmende deines Leibes
    der himmlischen Sonne?

    Die Größe deines Bluts ist ungeheuer
    an meine Stirn angelehnt. Ich trage.
    Schreckliches Glück. O wie...

  • Du

    Nun bricht das Herz wie eine Rose auf.
    Die Brust ist groß in Rausch und Blut
    und Duft ist in der ganzen Welt
    und du.

    Wie dunkelt das herauf
    an aller Himmel runden Rändern -
    du - du - du. (S. 74)...

  • Immer ist ein geistlich Sorgen -
    Tränen!
    leise über uns.
    Immer blüht ein Morgen wieder,
    gütig.
    Gottes Tauben schlummern ein.

    Gutes Herz, wir müssen glauben!
    Weils sich sanften Silberblicks
    immer leise Engel regen,
    münden aller Menschen Wege
    heimlich in das...

  • In deiner Neigung wandle ich
    und alle meine Schritte
    hallen weich
    in deiner großen Freundschaft wider.
    Du

    bleibe so geneigt
    denn die Gebärden,
    mit denen sich mein Leib ins Licht vollzieht,
    sind schutzbedürftig.
    Bleibe. (S...

  • Ich weiss bestimmt, Sie leben irgendwo,
    Wir hätten gern einander Du gesagt.
    Die Welt ist gross, es geht auch schliesslich so ...
    Vorläufig wird Persönliches vertagt.

    Das ist ein Fehler; denn die Welt ist gross;
    Und später bleibt zum Suchen nicht viel Zeit.
    Man hofft, wie alle, auf das grosse Los;...