• Wenn du gute Augen hast,
    Und du schaust in meine Lieder,
    Siehst du eine junge Schöne
    Drinnen wandeln auf und nieder.

    5 Wenn du gute Ohren hast,
    Kannst du gar die Stimme hören,
    Und ihr Seufzen, Lachen, Singen
    Wird dein armes Herz bethören.

    Denn sie wird, mit Blick und Wort,
    10 Wie mich selber dich verwirren;
    Ein verliebter...

  •      Wenn du mir vorüberwandelst,
    Und dein Kleid berührt mich nur,
    Jubelt dir mein Herz, und stürmisch
    Folgt es deiner schönen Spur.

    5      Dann drehst du dich um, und schaust mich
    Mit den großen Augen an,
    Und mein Herz ist so erschrocken,
    Daß es kaum dir folgen kann.

  •      Wenn ich an deinem Hause
    Des Morgens vorüber geh’,
    So freut’s mich, du liebe Kleine,
    Wenn ich dich am Fenster seh’.

    5      Mit deinen schwarzbraunen Augen
    Siehst du mich forschend an:
    Wer bist du, und was fehlt dir,
    Du fremder, kranker Mann?

         „Ich bin ein deutscher Dichter,
    10 Bekannt im deutschen Land;
    Nennt man...

  •      Wenn ich auf dem Lager liege,
    In Nacht und Kissen gehüllt,
    So schwebt mir vor ein süßes,
    Anmuthig liebes Bild.

    5      Wenn mir der stille Schlummer
    Geschlossen die Augen kaum,
    So schleicht das Bild sich leise
    Hinein in meinen Traum.
     
         Doch mit dem Traum des Morgens
    10 Zerrinnt es nimmermehr;
    Dann trag’ ich...

  •      Wenn ich in deine Augen seh’,
    So schwindet all mein Leid und Weh;
    Doch wenn ich küsse deinen Mund,
    So werd’ ich ganz und gar gesund.

    5      Wenn ich mich lehn’ an deine Brust,
    Kommt’s über mich wie Himmelslust;
    Doch wenn du sprichst: ich liebe dich!
    So muß ich weinen bitterlich.

  • [2] Wenn man an dir Verrath geübt,
    Sei du um so treuer;
    Und ist deine Seele zu Tode betrübt,
    So greife zur Leier.

    5 Die Saiten klingen! Ein Heldenlied,
    Voll Flammen und Gluthen!
    Da...

  •      Wenn zwei von einander scheiden,
    So geben sie sich die Händ’,
    Und fangen an zu weinen,
    Und seufzen ohne End’.

    5      Wir haben nicht geweinet,
    Wir seufzten nicht Weh und Ach!
    Die Thränen und die Seufzer,
    Die kamen hintennach.

  • [33] WENNS FRÜHLING WIRD

    Die ersten Keime sind, die zarten,
    im goldnen Schimmer aufgesprossen;
    schon sind die ersten der Karossen
    im Baumgarten.

    5 Die Wandervögel wieder scharten
    zusamm sich an der...

  •      Wer zum erstenmale liebt,
    Sey’s auch glücklos, ist ein Gott;
    Aber wer zum zweitenmale
    Glücklos liebt, der ist ein Narr.

    5      Ich, ein solcher Narr, ich liebe
    Wieder ohne Gegenliebe!
    Sonne, Mond und Sterne lachen,
    Und ich lache mit – und sterbe.

  • [7]           Werbung.

    Mädchen, willst du mir gehören,
    So sprich ja, und schlag’ nur ein!
    Kann nicht seufzen, kann nicht schwören,
    Willst du! – Gut! – Wenn nicht, – mag’s sein!

    5 Gold hab’ ich nicht...