• Es wohnt ein Markgraf an dem Rhein,
    Der hat drei schöne Töchterlein.
    Die ersten beiden heirathen früh,
    Die dritte hat’s mit Sorg und Müh.
    Sie kam vor ihrer Schwester Thür,
    Ach, braucht ihr keine Dienstmagd hier?
    Ach, Mädchen, du bist hübsch und fein,
    Du liebst ja nur den Herrn allein.
    Ach nein! Ach nein! Das thu ich nicht,
    Ich will...

  •      Neben mir wohnt Don Henriques,
    Den man auch den Schönen nennet;
    Nachbarlich sind unsre Zimmer
    Nur von dünner Wand getrennet.

    5      Salamanka’s Damen glühen,
    Wenn er durch die Straßen schreitet,
    Sporenklirrend, schnurrbartkräuselnd,
    Und von Hunden stets begleitet.

         Doch in stiller Abendstunde
    10 Sitzt er ganz allein...

  • Ich weiß noch Wälder, in denen Gott wohnt.
    Da geht er groß und gelassen im Schweigen
    heiliger Bäume, die sich schützend verzweigen,
    auf Wegen, die noch jeder Fuß verschont.

    Und um ihn her sind nur die unschuldigen
    Tiere, die träumend im Moose ruhn,
    und die mit ihren stillen, geduldigen
    Augen...