Glaubst du wirklich, daß ich fern von dir?
Ewig, ewig, weilest du bei mir.

Du mein Mond bei stiller Abendruh;
Meines Tages lichte Sonne du.

Wie ein Vogel durch die Lüfte zieht,
Mein Gedenken stets zu dir...

Poet: Feodor Löwe

I.
Dein Auge dünkt mir oft ein See,
Von Zauberschein umwebt,
Aus dessen Wellen eine Fee
Die feuchten Glieder hebt.

Des Lotos duft'ge Blüthen zieht
Sie aus dem langen Haar,
Von ihrer Lippe tönt...

Poet: Feodor Löwe

Dir ist gewiß mein Saitenspiel
Verhaßt aus Herzensgrund,
Das nimmer gibt der Liebe Lust
In frohen Tönen kund.

Das wie ein trüber Thränenstrom
Die Klagewellen hebt,
Das trauernd wie ein Schwan dahin...

Poet: Feodor Löwe

Mein Lied, wie schliefst du in der Brust so lang,
Schon glaubt' ich dich dem Tode hingegeben,
Da hat ihr Bild und ihrer Stimme Klang
Dich aufgeweckt zu neuem frischen Leben.

Nun klingst du wieder, aber auch der Schmerz...

Poet: Feodor Löwe

O süß' Geschwätz der unbelauschten Liebe,
So reich an Sinn und arm doch an Verstand;
Da sitzt man Stunden lang oft Hand in Hand
Und Aug' in Aug', und zehrt an einem Triebe.

Was uns den Geist beschwerte, ist verschwunden,...

Poet: Feodor Löwe

Auf dem Gipfel eines Berges
Stand ich frei im Sonnenstrahl.
Voll Entzücken rief ich jauchzend
Deinen Namen in das Thal.

Und die Schläferin im Felsen,
Echo, wurde davon wach,
Rief von Kluft zu Kluft...

Poet: Feodor Löwe