Warum sprechen?
Wo Singen soviel leichter und schöner ist?
Warum gehen?
Das müde macht,
Während Tanzen durch selige Augen
In die Herzen lacht?
Warum flehen oder trotzig sein? –
Wo Küssen so süss ist und so trunken macht? (S. 100)...
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Angebeteter Mann!
Meine Augen möchten an dir hangen,
Wie der Sommer an der Sonne hängt!
Meine Lippen sehnen deine Wangen, –
(– rote Rosen weissem Marmor angedrängt –)
So gut ist mir, wenn ich dich denke,
Ich möchte dir ganz nahe sein,
Zu deinen Füssen sitzen,
Deine Hände halten... -
Wie bist du mir angenehm!
Deine Züge sind so schön
Und brennend deine Augen
. . . ich kann nicht widerstehn!
Ich berge ratlos mein erglühendes Gesicht
In Beben
An deinem Hals –
Verurteile die Liebend-Schwache nicht!
So süss ist Liebe – –... -
O diese leeren Nächte,
Jenem weggenommen –
– dir bereitet,
Wo alles Sehnen machtlos
Meinem Sein entgleitet –
Und nach dir Fernen überströmt –!
Die Augen funkeln glühend durch die späte Stunde,
Der Brüste straffe Hügel schmerzen,
Des Leibes weisse Blume bebt im Fieber.... -
O wär das Lager uns bereitet,
Von gleitender Seide linnenhaft umspannt . . .
Läg deine blasse, kühle Hand
Mir kosend
Um den Hals gebreitet –
Und wären unsre Lippen
Purpurrosenhaft geeint . . .
Ersehnte Seligkeit, die ich nicht kenne!
O wühlte deiner Sehnsucht Flamme
... -
Du wirst in seinen Händen sein,
Du Geliebte!
Und darfst sein blasses Antlitz schauen,
Und wirst wie traurige Frauen
Dran sterben, dass du ihn sahst.
Und dein Veratmen ist wunderschön –
Ungesehen, doch ihn schauend hin überzugehen –
An seinem Anblick ins Nichts . . . .... -
Du bist meines Lebens
Halt und süsser Sinn,
Mann der Sonne!
Wonne
Reisst mich hin . . . (S. 107)
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Wie eine indische Gattin lieb ich ihn
Und ist doch alles schleierweiss und leicht
Nur zwischen uns . . .
Des Tages denkt er meiner oft –
Und alle Stunden meiner Träume ziehen hin
Zu dem geliebten Mann.
Meine Seele huschelt immer seinem Herzen an –
Er weiss es!
Und wenn sein edles Herz einst... -
O mein Geliebter
Die Sterne sind mir so nah –
Du bist so weit – so weit –!
Braune Erde, was stierst du mich an?
Wasser, was lockst du heran . . .?
O sinkt zusammen, ihr Berg und Tal
Rette mich an dein Herz,
Sonst sterb ich vor Qual!
Ferner ade!
Ich grüss dich vieltausendmal... -
Allüberall ist Fremde
Und nirgends ist es gut . . .
Nur wenn dein Blick
In meinem ruht,
Dann bin ich ganz zu Haus.
Wenn deine kühle Hand
Die meine hält,
Bin ich die Reichste der ganzen Welt . . .!
Und bis in tiefe Himmel hinein
Ist alles mein Vaterland . . .!...