• [500] Es saßen einstens beieinand
    Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand.
    Da sprach der Fritz: Nun gib mal acht,
    Was ich geträumt vergangne Nacht.
    5 Ich stieg in einen schönen Wagen,
    Der Wagen war mit...

  • [495] Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
    Er flattert sehr und kann nicht heim.
    Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
    Die Krallen scharf, die Augen gluh.
    5 Am Baum hinauf und immer höher
    Kommt er dem...

  •  Ich sah dich gern im Sonnenschein,
    Wenn laut die Vöglein sangen,
    Wenn durch die Wangen und Lippen dein
    Rosig die Strahlen drangen.

    Ich sah dich auch gern im Mondenlicht
    Beim Dufte der Jasminen,
    Wenn mir dein freundlich Angesicht
    So silberbleich erschienen.

    Doch, Mädchen,...

  • Sie hat nichts und du desgleichen;
    Dennoch wollt ihr, wie ich sehe,
    Zu dem Bund der heil'gen Ehe
    Euch bereits die Hände reichen.

    Kinder, seid ihr denn bei Sinnen?
    Überlegt euch das Kapitel!
    Ohne die gehör'gen Mittel
    Soll man keinen Krieg beginnen....

  • Er war ein grundgescheiter Mann,
    Sehr weise und hocherfahren;
    Er trug ein graumeliertes Haar,
    Dieweil er schon ziemlich bei Jahren.

    Er war ein abgesagter Feind
    Des Lachens und des Scherzens
    Und war doch der größte Narr am Hof
    Der Königin seines Herzens....

  • Es hatt' ein Müller eine Mühl
    An einem Wasser kühle;
    Da kamen hübscher Mädchen viel
    Zu mahlen in der Mühle.

    Ein armes Mädel war darunt,
    Zählt sechzehn Jahre eben;
    Allwo es ging, allwo es stund,
    Der Müller stund daneben.

    Er schenkt ein Ringlein ihr von Gold,...

  •  Wärst du ein Bächlein, ich ein Bach,
    So eilt ich dir geschwinde nach.
    Und wenn ich dich gefunden hätt'
    In deinem Blumenuferbett:
    Wie wollt ich mich in dich ergießen
    Und ganz mit dir zusammenfließen,
    Du vielgeliebtes Mädchen du!
    Dann strömten wir bei Nacht und Tage
    Vereint in süßem Wellenschlage...

  • Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
    Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
    Er war ein junger Schmetterling,
    Der selig an der Blume hing.
    Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
    Und nascht und säuselt da herum.
    Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
    Am hübschen Blümlein auf und ab.
    Ach Gott, wie das dem...

  •  Seid mir nur nicht gar zu traurig,
    Daß die schöne Zeit entflieht,
    Daß die Welle kühl und schaurig
    Uns in ihre Wirbel zieht;

    Daß des Herzens süße Regung,
    Daß der Liebe Hochgenuß,
    Jene himmlische Bewegung,
    Sich zur Ruh begeben muß.

    Laßt uns lieben, singen, trinken,...

  • O du, die mir die Liebste war,
    Du schläfst nun schon so manches Jahr.
    So manches Jahr, da ich allein,
    Du gutes Herz, gedenk ich dein.
    Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,
    So tritt zu mir dein treues Bild.
    Dein treues Bild, was ich auch tu,
    Es winkt mir ab, es winkt mir zu.
    Und scheint mein...