• Ich mag Sie nicht mehr sehn weil Sie von Flandern ist
    und gantz ohn unterscheid fast alle Schäfer küst. (S. 47)
    _____

  • Ich wil/ ich mag/ ich kan/ den Mund/ die Brust nicht küssen/
    Sie wil/ ich sol/ ich muß/ den Mund/ die Brust genissen. (S. 47)
    _____

  • Adelmuht ach guhte Nacht/ weil du voller Schlangen-List
    wirst du meinem keüschen Sinn/ auch du noch so lieblich bist/
    gläüb' es frey und sicherlich/ nun und nimmermehr gefallen.
    was du für ein Thierlein bist/ davon sol die Welt erschallen. (S. 48)...

  • Die Fakkel wenn man Sie nur erstlich angezündet
    so flammt sie tapfer fort sie läst sich nicht so leicht
    hinwieder löschen aus. Doch Wasser überwindet
    derselben Glantz und Gluht/ jhr Brand dem Wasser weicht.

    So brennt mein Zunder Hertz/ ach Adelmuht mein Leben!
    so flammt es für und für von deinem Feür entbrant;...

  • 1.
    Adelmuht mein Hertz und Leben/
    mein Verlangen/ Lust und Gier!
    sage doch/ wann wiltu geben/
    mihr ein Küßchen schönste Zihr?
    Wann sol ich von deinen Wangen
    eins empfangen
    dein beliebtes Rosen-Bluht...

  • Kont' Esculapius durch zugerichte Sachen/
    durch seiner Kräuter-Kunst/ ach Adelmuht mein Licht!
    die schon Verstorbene vom neüen Lebend machen?
    Gedenkke frei daß dihr hieran auch nichts gebricht.

    Dein wegern ist mein Tod/ dein Lieben ist mein Leben/
    Ich sterbe wann du mihr entzeüchst dein Rosen Bluht:
    ...

  • 1.
    Adelmuht dein Angesicht
    gläntzet wie das Sonnen Licht!
    wie das klare Sonnen-Licht
    gläntzet auch dein Angesicht.

    2.
    ...

  • Gleich wie das Sonnen-Licht mit seinem Glantz und prangen
    bestrahlet über-all diß gantze Rund der Welt;
    So gläntzt das Rosen-Licht von meiner Schönsten Wangen/
    daß wer dasselbe siht in Demuht nieder-fält;

    Die Augen dises Bilds sein heller dann die Sonne/
    es ist kein Himmels-Licht das solche Strahlen giebt....

  • 1.
    Adelmuht du Glantz der Jugend
    du o meiner Liebe Grund!
    Deine Keüschheit/ deine Tugend
    und dein Rosen-rohter Mund/
    haben mihr das Hertz genommen
    als ich neülich zu dihr kommen/
    ...

  • Wiewol ich oft gesagt daß du mein zweites Hertze/
    daß du mein ander Ich/ daß du mein Rosen-Licht/
    daß du mein Aufenthalt und meiner Liebe Kertze?
    so sag' ich doch jtzund getrost: Du bist es nicht!

    Du bist mein Aufenthalt mit nichten mehr zu nennen/
    du bist nicht mehr mein Hertz/ mein Rosen Licht/ mein Ich/...