Es dringt hieher kein trüber,
Kein lauter Ton der Welt;
Es ruht nur hoch darüber
Das blaue Friedenszelt.
Wo weithin rothumkränzend
Die Alpenrose liegt,
Darauf der Falter glänzend
Die gold'nen Flügel wiegt.
...
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Das waren Tage gold'ner Wonne,
Wie denk ich fern an sie zurück,
Am blauen Himmel zog die Sonne,
Aus blauen Augen schien das Glück.
Wir schritten stumm am weißen Strande,
Die Lippen arm, im Herzen reich,
Die Welle brach am Muschelrande -
Es war im Herbst, doch frühlingsgleich.
... -
Mitunter ist es mir, als möchte
Ich einmal nur dich wiedersehn;
Als möcht' ich einmal stillen Schrittes
Wie einst an deiner Seite geh'n.
Und durch die Dämm'rung leis gesprochen,
Entfiel' ein halb verstanden Wort
Und webte unbewußte Bilder
Im Dämmertraum des Herzens fort.
... -
Die Sonne brennt, doch Herbsteshauch
Streicht durch's Gezweig', das halbentlaubte,
Und heimlich schweift mein Blick vorbei
An deinem goldumfloss'nen Haupte.
Wie schön du bist - und hinter dir
Fliegt's goldig durch die Halmeswogen,
Wie silbern noch ein Leuchten folgt
Dem Ruder, das die Fluth... -
Siehst du mich an mit stillen Augen,
Da überkommt's mich oft genug,
Als seien wir emporgestiegen
Aus einem alten Märchenbuch.
Und wie im Traum' schau' ich die Halle
Und schau' im Waldesdunkel tief
Die grüne Dämmrung, drin verzaubert
Uralt beschlossne Liebe schlief.
... -
Könnt' ich wie Alpen ragen
Mit dir in's Lichtgezelt,
Gleich einer Wolke tragen
Dich ob der nied'ren Welt.
Könnt' ich auf Adlerschwingen
Dich heben, ruhevoll,
Bis unter dir verklingen
Sollt' jeder Erdengroll.
Nun mußt du durch die Gassen
Und durch den Menschenschwarm,...