•      Es leuchtet meine Liebe,
    In ihrer dunkeln Pracht,
    Wie’n Mährchen traurig und trübe,
    Erzählt in der Sommernacht.

    5      Im Zaubergarten wallen
    Zwei Buhlen, stumm und allein;
    Es singen die Nachtigallen,
    Es flimmert der Mondenschein.

         Die Jungfrau steht still wie ein Bildniß,
    10 Der Ritter vor ihr kniet.
    Da kommt der...

  •      Ich will meine Seele tauchen
    In den Kelch der Lilie hinein;
    Die Lilie soll klingend hauchen
    Ein Lied von der Liebsten mein.

    5      Das Lied soll schauern und beben,
    Wie der Kuß von ihrem Mund’,
    Den sie mir einst gegeben
    In wunderbar süßer Stund’.

  •      Lehn’ deine Wang’ an meine Wang’,
    Dann fließen die Thränen zusammen;
    Und an mein Herz drück’ fest dein Herz,
    Dann schlagen zusammen die Flammen!

    5      Und wenn in die große Flamme fließt
    Der Strom von unsern Thränen,
    Und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt –
    Sterb’ ich vor Liebessehnen!

  •      Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt,
    Da habt Ihr gegähnt und nichts gesagt;
    Doch als ich sie zierlich in Verse gebracht,
    Da habt Ihr mir große Elogen gemacht.

  •      Vergiftet sind meine Lieder;
    Wie könnt’ es anders seyn?
    Du hast mir ja Gift gegossen
    In’s blühende Leben hinein.

    5      Vergiftet sind meine Lieder;
    Wie könnt’ es anders seyn?
    Ich trage im Herzen viel Schlangen,
    Und dich, Geliebte mein.