Adelmuht/ Adelmuht Pärle der Jugend/
Bluhme der Schönen und Insel der Tugend!
möcht' ich dich Schönste nur einmahl hier haben
wolt' ich mit hertzen mein Hertze recht laben. (S. 38)
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Neülich war Ich auf das Feld wo die Liebe wohnet kommen/
da hab' ich ein Honig-süß aus den Liebes Bluhmen nommen/
davon bin ich nun gantz voll Ach! wo trag' ich selbes ein?
Sei du meiner Liebe Korb Adelmuht mein Täubelein. (S. 38-39)... -
Es war mihr angenehm/ als Ich dich erst ersahe
o Adelmuht mein Licht! noch lieber wird es sein/
wan Ich nach diser Zeit dich lieblichen ümfahe
und küsse tausendmahl in meinem Bettelein. (S. 39)
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Ey bleibe doch zurük' und sihe mich nicht an
den dein Lieb-äügeln mihr die Sinnen gar verrükket;
so gar daß ich auch mich fast selbst nicht kennen kan:
Es sey dihr doch dennoch mein Hertze zugeschikket. (S. 39-40)
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Bitt' Ich ein Mägdelein noch klein und jung von Jahren
üm einen Kuß/ alßdan/ so spricht es balde: nein!
doch halt' ich nur was an/ und sprach: Ach Kindelein!
den Apfel geb' ich dihr so kan mihrs widerfahren.
Also wolt Adelmuht auch ihre Küsse spahren:
Als Ich ihr aber auch nur einen Apfel gab/
da hatt'... -
Das Land gantz außgezehrt von heissen Sonnen Strahlen
ligt wüst und bringet nichts von Graß und Korn herfür/
die Gärten können nicht mit jhren Bluhmen prahlen
wo aber Regen fält da wächset grüne Zihr.
Ich bin ein dürres Land von deiner Augen Sonnen
in solchen Stand gesetzt/ du nur/ o mein Rubihn!
du... -
Des Nachts so fält ein Tau/ der Laub und Graß erfrischet
mihr der ich bin geleich wie Laub und dürres Graß/
ist auch von Adelmuht in diser Nacht getischet
ein Tisch mit Lippen Tau. Ein mehr den Himlisch Naß
war mein' Erquikkungs Kost die Ich von Ihr empfinge
möcht ich nur manche Nacht bey diser Schönen sein/... -
Die Last die Ich mihr selbst zu Nacht hab' aufgeladen
die war zwar süß als Ich Sie anfangs auf mich nam/
itzt aber fält Sie mihr sehr schwer und bringet schaden
drüm nim Sie wider hinn du mein geehrtes Lam. (S. 43)
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Wer rühmt die Pärlen nicht/ wer liebet nicht Korallen
und preist den Deamant/ wer sucht nicht Gold und Geld?
Es läst ein jeder jhm die Schätze wolgefallen
und disen Abgott ehrt für andern alle Welt.
Ich aber acht' es nicht/ Ich preise Zucht und Tugend/
Ich suche Ruhm und Ehr/ Ich liebe Gott allein/
und... -
Was machts/ o Adelmuht daß dich die Manschaft liebet/
und dihr so manchen Dienst in wahrer Demuht giebet?
weil deine Wangen blühn wünscht Sie derselben Frucht/
und drüm wirstu so oft von ihr auch heim-gesucht. (S. 44)
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