1.
Von allen/ die von Hertzen klagen/
Hat niemand grösse Last und Peyn/
Als meine grosse Schmertzen seyn/
Ich leb in eitel Noth und Plagen/
So daß ich durch den Thränen Fluß
Und Seufftzen bald zerschmeltzen muß...
-
-
1.
Es ist nicht neu/
Daß Weiber Treu
Nicht hält und bald zersteubet/
Sie hält so steiff
Als Tau und Reiff
Wann Phoebus umbher treibet/
Es kan kein klein
Exempel seyn
Die jene/ die... -
1.
Wie solstu so mein Lieb von mier abscheyden?
Ist deine Reise dann nicht zuvermeiden/
Wer kan dich doch hierzu so groß bezwingen/
Ist dann so gantz und gar von tausend Dingen
Nichts vor zu bringen?
... -
1.
Keine Lilie scheint so weiß/
Du hast noch viel schönern Preiß/
Meine Lilie/ deine Zier/
Geht den schönsten Blumen für.
2.
... -
1.
So ein Mann nicht kan verhölen
Das verlieben seiner Seelen/
Was soll dann ein Frauen Bild
Seine Liebe können zähmen/
Ach! mein Wort wil mich beschämen/
Ich bin fast durch Scham gestillt.
... -
1.
Hat sich Hero nicht ersäuffet
Umb Leanders süssen Kuß/
Hat sich Thisbe nicht gehäuffet
Mit dem todten Pyramus/
O wie manche hat sein Leben
Umb der Liebsten Todt auffgeben!
... -
1.
Weil wir zerstreut/ durch Neyd und Zeit
Uns heimlich müssen meynen/
Weil du für mier/ und ich für dier/
Gantz feindlich muß erscheinen.
Weil mir dein Licht/ das Hertze nicht/
So ferne wird benommen/... -
1.
Was eiferstu/ daß ich mit andern schertze/
Daß ich den Mund hab hingereicht
Der jenen/ die dier etwas gleicht.
Sie hat den Mund/ du aber hast das Hertze.
... -
1.
Wer ist der mit bleichen Wangen?
Ach der treue Celadon
Der so ungetreuen Lohn
Von der Liebsten hat empfangen/
Die er doch so hoch geliebt/
Wie jhm dessen Zeugnuss giebt/
Unsre Weyxel/ auch am... -
1.
Ob ich gleich in diesen Wellen
Daumenweit vom Tode bin/
Ist doch nicht in Ruh zu stellen
Mein von dir beflammeter Sinn/
Liebste deiner Augen Schein/
Fällt mir auch im Sterben ein.
...