• [8] DER TOD DER GELIEBTEN

    Er wußte nur vom Tod, was alle wissen:
    daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
    Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
    nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,

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  •      [15] ERWACHEN BEI DER GELIEBTEN

    Die Holde schläft: zu früh bin ich erwacht:
    Ein Wort ist süß und gelte diese Nacht.
    Ich werd’ es heute nicht, nicht morgen tun
    Doch irgendwann und selig kann ich ruhn....

  • Und ist der Tod mir da
    Fern – oder nah –
    Ich will ihn lächelnd grüssen
    Denn ich sterbe leicht –
    Mit deinem süssen, süssen
    Namen aus der Lippen
    Letzten Hauch
    Löscht mein schwaches Leben aus. – – (S. 94)...

  • Wie bist du mir angenehm!
    Deine Züge sind so schön
    Und brennend deine Augen
    . . . ich kann nicht widerstehn!

    Ich berge ratlos mein erglühendes Gesicht
    In Beben
    An deinem Hals –
    Verurteile die Liebend-Schwache nicht!
    So süss ist Liebe – –...

  • Süsser!
    Ich muss leben und weiss nicht
    Wo du bist.
    Im Finstern geh ich durch das Licht,
    Nacht heisst mein Tag.
    Wo magst du sein?
    Ich muss lächeln und Freunde grüssen
    Und halt mich kaum auf schwanken Füssen,
    Wie kann ich so das Leben ertragen!
    Hab ich noch Hoffnung, dich einmal zu...

  • Der Blas- und Eu-Phemieen reiche Kette
    Hab' ich geschlungen dir, Geliebte, um das Bein.
    Und wenn ich sonst nichts von Belang mehr täte,
    So könntest du mir Kakadu und Sperber sein.
    Erinnre dich der Nacht in jenem Bette,
    Als eine Spinne alle weißen Perlen fraß,
    Als über dich gebeugt die Freundin Juliette
    ...

  • Du hast mit leisem Finger
    An mein Herz gerührt,
    Und hast mit einem Blicke
    Mich ganz zu dir geführt,
    Daß ich nicht mehr ich selber bin
    Und nun mein Sinn
    Nur lebt in dir.

    Ich muß vor dir die Lider senken,
    Mein Herz summt immerzu -
    Ich kann jetzt nur an dich noch denken...

  • Such nicht der Sorge mattes Grau.
    Ist nicht die Jugend ein funkelnder Tau?
    Gleichen nicht schöne Gedanken
    Roten Rosen an wilden Ranken?
    Ist nicht die Hoffnung bunt und reich,
    Weiten, blumigen Wiesen gleich?

    Wir flechten uns Lauben aus Ranken und Rosen
    Auf taufrischen Wiesen zum Küssen, zum...

  • Ich habe eine Zeitlang für andere Leute
    Durch Nächte gelacht – –
    Weil ich die Not und den Hunger scheute;
    Nun ist es vollbracht.

    Ach, kam gen Osten das Rotlicht geflossen ...
    Der Morgen war mein ...
    Habe ich frei aber traurig genossen
    Das müde Allein.

    Ich habe so oft...

  • Bin ich bei dem Geliebten zu Gast,
    kam ich um auszuruhn,
    schüttelt an seiner Tür die Last
    mit dem Staub von den Schuhn.

    Alles Sehnen und Wünschen schweigt
    in der Erfüllung Maß,
    daß ich, über sein Antlitz geneigt,
    oft schon des Küssens vergaß....