[162] ERINNERUNG AN EIN ERLEBNIS AM RHEIN
Ja, ja! – Ich weiß. – Du weißt. –
Vor neunundzwanzig Jahren –
Wie zärtlich grün wir waren! –
Damals. – Wie dankbar dreist! –
5 Und...
[162] ERINNERUNG AN EIN ERLEBNIS AM RHEIN
Ja, ja! – Ich weiß. – Du weißt. –
Vor neunundzwanzig Jahren –
Wie zärtlich grün wir waren! –
Damals. – Wie dankbar dreist! –
5 Und...
[9] ERLEBNIS
Mit silbergrauem Dufte war das Tal
Der Dämmerung erfüllt, wie wenn der Mond
Durch Wolken sickert. Doch es war nicht Nacht.
Mit slbergrauem Duft des dunklen Tales
5 Verschwammen meine dämmernden...
In des Sommers reifer Lust
überkam dich Herbst. Du neigtest,
wissend und doch unbewußt,
Haupt und Blick. Im Schreiten zeigtest
du mit ausgestreckter Hand
auf ein Beet mit hellen Blüten;
standest plötzlich wie gebannt,
und mit Worten, die sich mühten,
sprachst du bittend: "Sing die Weise,...
Die goldene Sonne, den silbernen Mond
hat Gott dir aufs Haupt gelegt.
Von keinem Sturm bleibt mein Herz verschont,
das zitternd dich erträgt ...
Dein Aug ist wie ferne Berge, so blau,
wie die Flamme, die offen brennt,
so blau wie die Wegwart auf deutscher Au,
wie das ganze Firmament ......
Ja, ja! – Ich weiß. – Du weißt. –
Vor neunundzwanzig Jahren –
Wie zärtlich grün wir waren! –
Damals. – Wie dankbar dreist! –
Und brauchte gar nicht mal am Rhein –
Es konnte irgend anderswo,
Vor schwarzen Mauern und auf Stroh
Gewesen sein. –
Weil wir doch wir, und weil wir so –
So...