• Siehst du mir nur ins Aug' hinein,
    Nenn' ich die Welt, den Himmel mein!

    Und wenn mich deine Hand nur drückt,
    Gedenk' ich Gottes, fromm entzückt.

    Doch wenn dein Mund im Kuß mich hält,
    Vergess' ich Himmel, Gott und Welt! (S. 139)

  •  
    Du siehst, es bleibt mit mir beim alten,
    Trotz mancher bittern Neckerei;
    Versprechen - und Versprochnes halten -
    Ist mir noch immer zweierlei.

    Und daß dir alle Zweifel schwinden
    An meinem Unverändertsein,
    Stell' ich mich mit Entschuld'...

  • Siehst du mich an mit stillen Augen,
    Da überkommt's mich oft genug,
    Als seien wir emporgestiegen
    Aus einem alten Märchenbuch.

    Und wie im Traum' schau' ich die Halle
    Und schau' im Waldesdunkel tief
    Die grüne Dämmrung, drin verzaubert
    Uralt beschlossne Liebe schlief.

    ...

  •  

    Siehst im Lenz Du Rosen blühen, frage nicht, wie viele blühn!
    Laben Dich der Sonne Strahlen, frage nicht, wie heiß sie glühn!
    Daß ich lieb' Dich heiß und innig, jeder meiner Küsse spricht,
    Doch wie heiß, wie groß mein Lieben, süße Liebste, frag' es nicht!
    (S. 429)