Und einen Feldweg, und um Morgengrauen,
die kahlen Bäume stehen da wie tot,
ich aber wandre, ohne aufzuschauen.
Ich fühle eine Furcht; und Regen droht.
5 Ich höre den gedüngten Acker schweigen;
und heute wird kein Morgenrot.
Die Straße teilt sich. In den schwarzen Zweigen
sagt keine Tafel mir die rechte Spur:...
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Nach einer Abschiedsvisite beim
alten Herrn Geheimrath.Nehmen wir Geschehn für Leben,
haben wir’s nicht recht verstanden;
Menschenleben ist das Leben
so nur, wie wir es empfanden –5 ja, so schwärmt’ich seelentrunken.
Wie mir alles wohlbehagte,
was ich fühlte, was ich sagte,
in mein Spiegelbild versunken!Doch...
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[139] Wiedergeburt.
Nach Paul Verlaine.
Da kam ein stiller Reiter
geritten durch den Hain,
der stach mit seiner Lanze
in mein alt Herz hinein.5 Mein alt Herz gab nur einen,
einen Tropfen Blut;... -
[166]
Wiegenlied für meinen Jungen.
Schlaf, mein Küken – Racker, schlafe!
Kuck: im Spiegel stehn zwei Schafe,
bläkt ein großes, mäkt ein kleines,
und das kleine, das ist meines!
5 ... -
Zu Gott.
Nach Paul Verlaine.
I.
Mein Gott hat mir gesagt: „Sohn, man muß Mein sein! Mein!
Sieh meine durchbohrte Brust, mein strahlend, blutend Herz
und meine wunden Füße, die Magdalenens Schmerz
mit Thränen wusch; und siehst, siehst die große Pein
5 meiner Arm-und-Hände durch deine Sündenschuld,
siehst das... -
[80] Zur Beichte.
Ich war der Herr der Welt vor dir,
im Traum;
wie eine Sonne warst du mir,
im Traum.
5 Ich schmückte dich mit allen guten
Glücksehnsuchtsgluten
in...