Bekümmre dich um was du thatst nicht mehr!
Die Ros’ hat Dornen, Schmutz die Silberquellen,
Verfinst’rung schmäht die Sonn’, und Wolkenheer,
Der Sturm die Knospen, die am schönsten schwellen.
5 Jedweder fehlt; und eben hierin ich,
Gutheißend deinen Fehl durch Gleichnißschimmer,
Mich selbst verderbend, zu entschuld’gen dich,
Vertheid’gend selbst...
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Getrennt laß stets uns sein, ich muß es sagen,
Ob unsre Lieb’ auch ungetheilt mag sein;
So werde dann die Flecken ich nur tragen,
Die Last sei ohne deine Hülfe mein.
5 Es bleibet unser Lieben stets verbunden,
Ob schwer auch Trennung unser Leben drückt;
Wohl raubt’s der Liebe süßer Freude Stunden,
Wenn’s auch das Wesen nimmer ihr entrückt.... -
So wie mit Freuden seinen tücht’gen Sohn
Der greise Vater kräftig handeln sieht,
So mir, gelähmt durch Schicksals ärgsten Hohn,
Aus deinem Werth und Gradsinn Trost erblüht;
5 Denn ob Geburt, ob Schönheit, Reichthum, Witz,
Ob dieser einem, allen, andern noch
Gebühre deiner Vorzüg’ höchster Sitz,
An diesen klammert sich mein Lieben doch.
So... -
Wie kann ich Stoff zum Singen je entbehren,
So lange du noch athmest, dem Gesang,
Den eignen süßen Inhalt zu gewähren,
Zu herrlich weit für niedern Liedes Klang?
5 O gieb dir selbst den Dank, wenn irgend wann
Du Lesenswerthes fandst, was ich gedichtet,
Wer ist so stumm, der dich nicht singen kann,
Der selber der Erfindung Pfad gelichtet?
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