• Könnt' ich die schönsten Sträuße winden,
    Dir wünscht' ich dennoch schönern Strauß;
    Könnt' ich die schönsten Lieder finden,
    Sie sprächen doch mein Herz nicht aus.

    Was auch aus freier Brust wir reden,
    Ein Tiefstempfundnes sagt sich nicht,
    Es gibt ein reiches Blumeneden,
    Aus dem man keine Sträuße bricht....

  • Ich sah den Äther hell und rein
    Und wundergoldnen Sonnenschein -
    Dich aber sah ich nicht.

    Ich ging hinaus, um dich zu sehn;
    Da sah ich weithin Blumen blühn
    Im Schmelz der bunten Farben glühn -
    Dich aber sah ich nicht.

    Doch als ich wieder kehrte heim,
    War mir das Herz so voll von Duft...

  • Als ich mit scheuem Schritte
    Fremd in dein Haus trat ein,
    Da klopft' ich an, wie's Sitte;
    Du riefst darauf! Herein!

    Doch schon nach wenig Wochen
    Klopft' ich nicht mehr allein,
    Dein Herz fiel ein mit Pochen,
    So oft du riefst: Herein!

    Und als mit leisen Schlägen
    Ich pocht' ans...

  • An die große Glocke hängen
    Will ich meine Liebe nicht,
    Daß man auf des Marktes Gängen
    Nicht von meiner Liebe spricht.

    Doch von Blumenglocken sage
    Schweigsam duftiges Geläut',
    Daß ich dich im Herzen trage
    Immer, ewig so wie heut'. (S. 37)

  • Mein Herz ist wie befangen
    Von bösem Zauberbann,
    Daß nicht ans Licht gelangen
    Der Strom der Lieder kann.

    O löst' in stiller Zelle
    Doch eine liebe Hand
    Von meines Herzens Schwelle
    Den Zauber, der es bannt.

    Wie käme dann mit süßem
    Kosen die Liederschar,
    Die liebe...

  • Wirst du heiß, du Herz von Eisen,
    O so komm, daß ich dich schmiede!
    Mußt mich ein bißchen besser leiden
    Mit jedem Liede!

    O lehr mich die Welt verachten
    Mit ihrem tödlichen Genusse!
    Laß inniger nach dir mich schmachten
    Mit jedem Kusse!

    Die Liebeskraft nehm' ich zusammen,
    Von...

  • Feuer vom Himmel
    Stahl einst ein Halbgott,
    Menschengebilden
    Seele zu leihn.

    Feuer vom Himmel
    Glüht uns im Herzen,
    Frag' nur die Sage,
    Himmlisches Lieb!

    Und willst du zürnen,
    Daß vom gestohlnen
    Funken der Sinn mir
    Diebisch gelaunt?

    Daß...

  • Möcht' allein
    Allen Schein
    Alle Wärme
    Alles Licht
    Atmen dir vom Angesicht;
    Alle Luft des Lebens auch
    Trinken nur aus deinem Hauch;
    In Tod und Leben
    Ein Leib, ein Geist
    Mit dir weben und schweben
    So lang' im All die Erde kreist. (S. 41)

  • Blühst du in der Schönheit Zier,
    Wag' ich kaum den Wunsch zu dir
    Zu erheben;
    Still nur pocht das Herz in mir:
    "Für dich leben!"

    Aber wenn du leiden mußt
    Fühl' ich stürmisch in der Brust
    Pochend werben
    Jeden Herzschlag um die Lust:
    "Für dich sterben!" (S. 42)

  • Deinem Sterne einen Gruß
    Der so golden und blank,
    Deinem Engel ein Lob!
    Deinem Glück einen Dank!
    Deinem Los ein Gebet!
    Deinem Leben ein Heil!
    Deinem Herzen die Lieb!
    Und der Himmel dein Teil! (S. 43)