O laß den Blick auf Deinem Antlitz weilen,
Wo Geist und Anmut lieblich sich umschlingen,
Wo von des Lebens tiefsten Räthseldingen
Die Liebe redet in lebendgen Zeilen.
O laß nicht allzuhastig niedereilen
Die seidnen...
Adolf Böttger
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Mich treibt es ruhlos, Dich, nur Dich zu schauen,
In Deiner Näh' empfind' ich volles Leben,
Anmutge Bilder seh' ich um mich schweben,
Die mir der Dichtung Himmel auferbauen.
Wenn Deine Blicke sonnenmächtig thauen
Die... -
Es flammen hell im Saal die Girandolen,
Musik durchströmt den Raum mit süßen Tönen;
Begeistert lauscht die Reihe junger Schönen,
Ein bunter Flor von Tulpen und Violen.
Der Blick des Jünglings schweift indeß verstohlen... -
Ein klarer Stern erglänzt am Himmelsbogen -
Im Kahn mich schaukelnd saug' ich seine Strahlen,
Ich blick' auf ihn mit wonnetrunknen Qualen,
Von seinen Reizen magisch angezogen.
Es malt der Stern sich in den blauen Wogen... -
Du machst dem tollsten Schwarm die Tage golden,
Mich aber soll die Eifersucht berücken,
Denn Hand und Nacken gönnst Du schnöden Mücken,
So vampyrart'gen kleinen Trunkenbolden.
Sternblumen auch und zartgeformte Dolden... -
Der Flieder klopft mit duftig weißen Trauben
Des niedern Kirchenfensters blanke Scheiben,
Als wollte seine grünen Händchen schreiben
Ins fromme Glas auch frommen Glauben.
Und an der Thüre flattern weiße Tauben,
Als... -
Nicht bitt' ich Dich, mich wiederum zu lieben,
Nur Dich zu lieben, sollst Du mir gewähren! -
Doch was der Geist noch eben mochte nähren,
Das seh' ich jetzt als nichtig schon zerstieben.
Fast möcht' ich's auf's Aprilenwetter... -
Ob Alles todt - Du lebst ja noch mein Leben,
Die schönsten Rosen blühn Dir auf den Wangen,
Die, wenn sie auch ein Nebel hielt umfangen,
Doch blendend noch als weiße würden beben.
Die blonden Locken ranken sich wie Reben,... -
Im Nonnenschleier liegen Hain und Pfade,
Wie eine Schaar von weißvermummten Frauen
Starrt geisterhaft der Wald auf Thal und Auen,
Als Silberberg verkappt sich die Kaskade.
Geharnischt schmiegt der Strom sich ans Gestade,...