Minne.
Die Türen fort, die eure Häuser wahren;
Denn sie soll einziehn, die die andren ehrt:
Die holde Fraue, reich an hohem Wert,
In der sich Macht und Tugendzierde paaren!
Dichter.
Weh Armem mir!
Minne.
Sag’, was in dich gefahren!
Dichter.
Ich zittre, alle Kraft ist mir verzehrt.
Minne.
So fasse Mut; durch mich wird dir gewährt
Stets Hilf’ und Leben - das sollst du erfahren.
Dichter.
Ich fühle jede Willenskraft gebunden
Von der verborgenen Macht; ich muß es dulden
Durch sie - und Minne wird mein Leid verschulden!
Die Fraue.
So wende dich zu mir, ich bin voll Hulden!
Nur aus vergangnen Zeiten trägst du Wunden;
Doch zweifle nicht: bald sind auch sie verschwunden!