Müde schleich ich

Müde schleich ich durch die Morgenstille,
Und es bebt in mir ein fremder Wille.

Wie die Glocken fernes Ave läuten,
Scheint es mir Verachtung zu bedeuten

Meinen Lippen, die noch dunkel bluten
Von des Weibes ungehemmten Gluten;

Haß, daß ich die Tage frei verprasse,
Und ein Armer nicht in Zucht sie fasse.

– Nimmer neid ich euch die Kirchenenge
Und den Küster. Zerren wir die Stränge,

Soll ins Land der Klöppel donnernd hämmern:
Morgenrot! Klabund! die Tage dämmern!

Collection: 
1913

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  •           

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