Ein feiles Mädchen, schön und aufgetakelt,
ihr gegenüber, grün und unbemakelt,
ein Jüngling, dessen Hände sanft behüten
zwei Veilchensträußchen in den Seidendüten.
Sie sieht ihn an. Er lächelt traurig blöde:
Mein Gott, wie wird das heute wieder öde
bei Tante Linchen, die Geburtstag feiert. –
Die Dame hat sich nunmehr ganz entschleiert.
Da ist er hingerissen, starrt ein Weilchen,
und reicht ihr wortlos alle seine Veilchen.
Nun hat er nichts, für Tante kein Präsent …
Er wundert sich – das schöne Fräulein flennt:
Und ihre blassen Tränen auf die blauen
Märzveilchen wie Gelübde niedertauen.