Hedwig Lachmann

  • Ich sehe oft dein früheres Gesicht,
    Geliebter, und es glückt mir, einen raschen
    Verlornen Ausdruck, der wie Sonnenlicht
    Vorbeihuscht, im Erinnern zu erhaschen.

    Und manchmal überkommt mich wie ein Bangen
    Nach meinen...

  • Du gibst mir Fülle, Glück, Genüge, Weihe;
    Du breitetest ein Los vor mich, so klar,
    Dass, sanft gefügt zu einer goldnen Reihe,
    An mir vorübergleitet Jahr um Jahr.

    Mir ist, als ob in deiner Hut gedeihe
    Das Kargste, das...

  • Du gingst so vorschnell aus der Welt
    Und liessest so das Leben stehn,
    Wie, wenn sie Müdigkeit befällt,
    Die Kinder abends schlafen gehn.

    Du schwebst mir vor so licht und wert.
    Durch harte Manneskämpfe blieb...

  • Wie jene Frauen von einfältgem Sinn,
    Die so voll Demut ihren Gatten eigen
    Wie Mägde sind, und die sich von Beginn
    Bis an ihr Ende seinem Willen neigen,

    Die, wie in Dumpfheit, ihre Liebe, drin
    Ihr Dasein...

  • Aus deiner Liebe kommt mir solch ein Segen,
    Sie macht mein Herz so sorglos und so fest,
    Ich kann so ruhig mich drin niederlegen,
    Wie sich ein Kind dem Schlafe überlässt.

    Ich geh dahin von Zuversicht getragen,
    Seit...

  • Ich liebe die, die nicht zu leben wissen ...

    Der Narrheit Raum! Wer hilft mir Berge ebnen!
    Mein Wille ist ein Kreislauf, der nie endet....

  • [167] Schwermut.

    Mir ist, wie wenn in einer Sommernacht
    Die Menschen schweigsam in den Lauben sitzen.
    Die Luft ist...

  • [167] Heimweh.

    O wüßt’ ich meiner Sehnsucht einen Fergen,
    Daß er ihr eine sanfte Fährte weise!
    So kehrt sie mir zurück...