Belleville und Ménilmontant.
(Beides sind die Namen von Pariser Arbeitervierteln.)
Vater war een feiner Knopp
Mit’n pomadierten Kopp,
Und er schlief uf eener Diele
In Bell’ville.
Abends ging er mit zwee Kinder
Spielen ins Café chantant
Vor die jung’n und alten Sünder
In Ménilmontant.
Eenes scheenen Tages – rutsch!
Fiel er hin, da war er futsch.
Uf’m Rückweg war’s vom Spiele
Nach Bell’ville.
Un dann kam der Sarg, der enge.
Fort ging’s ohne Sang und Klang,
(Geld gekostet hat’s ’ne Menge!)
Nach Ménilmontant.
Und nu bin ich Herr im Haus
Und staffier’ de Schwester aus,
Die zur Freundin hat die Zile,
– In Bell’ville.
Und der Freundin ihr Berater
Is ihr Bruder jahrelang,
Denn se weeß von keenem Vater
In Ménilmontant.
Meine Schwester geht mit ihm. –
Zile is mit mir intim!
Öfter ruf’ ich: „Komm!“ und schiele
Nach Bell’ville.
Oft fehlt’s Futter in die Nester,
Wenn’s der Schwager nich errang.
Dafor führt er meine Schwester
Nach Ménilmontant.
Sonntag feiert Mensch und Vieh!
Ruf geht’s uf de Stehgal’rie
Irgendwo zum Trauerspiele
In Bell’ville.
Dann heeßt’s, sich’n Affen koofen, –
Und giebt’s ’mal ’n guten Fang,
Gehn wer alle viere schwoofen
In Ménilmontant.
So – geniert von keener Laus –
Wächst man sich zum Bürger aus
Und zum Herrn im großen Stile
Für Bell’ville.
„Hoch de Freiheit!“, schreit die Clique,
Und gleich is man mitten mang,
Hurra’t mit und schwimmt im Glücke
In Ménilmontant!