Tante Klara ist schon um ein Uhr mittags besinnungslos betrunken.
Ihr Satinkleid ist geplatzt. Sie sitzt im märkischen Sand und schluchzt.
Der Johannisbeerwein hat’s in sich. Alles jubelt und juchzt
und schwankt wie auf der Havel die weißen Dschunken.
Waldteufel knarren, und Mädchenaugen glühn. Mutta,
Mutta, kiek ma die Boomblüte. Ach du liebe Güte –
Die Blüten sind alle erfroren.
Ein einsamer Kirschbaum versucht zu blühn.
Eisige Winde wehn. In den Kuten balgt und sielt
sich ein Kinderhaufen. Der Lenz ist da: ertönt es von
Seele zu Seele. Ein schon melierter Herr berappt für seine Tele,
die ein Kinderbein für ein Britzer Knoblinchen hielt.
Vater spielt auf der Bismarckhöhe mit sich selber Skat
und haut alle Trümpfe auf den Tisch, unbeirrt um das
Wogen und Treiben der Menge. Braut und Bräutigam
verlieren sich im Gedränge, ach, wie mancher erwacht am
nächsten Morgen mit einer ihm bis dato unbekannten Braut.
Mutter Natur, wie groß ist deiner Erfindungen Pracht!
Vor lauter Staub sieht man die Erde nicht.
Tief geladen, mit Klumpen von Menschen beladen, sticht
ein Haveldampfer in See. Schon dämmert es. Ueber den Föhren erscheint
die sternklare, himmlische, die schweigsame Nacht.