Dein Lächeln war mein einzig Glück,
Mein einzig Leiden Dein Erblassen,
Ein Blick von Dir hielt mich zurück,
Ließ ohne Schmerz mich Alles lassen;
Vorbei, vorbei sind jene Zeiten,
Und nur zuweilen, still und mild,
Wie Schwäne durch die Fluthen gleiten,
Zieht durch die Seele mir ihr Bild.
Den trunk'nen Blick auf Dich gewandt,
Zu Deinen Füßen sitz' ich wieder,
Und leise legt sich Deine Hand
Auf meine Locken spielend nieder;
Kein Wünschen kennen wir, kein Streben,
Es hemmt bei uns die Zeit den Lauf,
In weiter Ferne wogt das Leben,
Und sein Geräusch weckt uns nicht auf.
Ein Traum ist's nur, und schnell verweht
Die flücht'ge Täuschung seiner Bilder,
Doch, wie ein tröstendes Gebet,
Stimmt er die Seele weicher, milder;
Das Leben ließ mein Herz erkalten,
Nur in der Asche glimmt die Gluth,
Wo still in seinen tiefsten Falten
Dein heilig Bild begraben ruht.
aus: Gedichte von Albert Traeger
Neunte vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Ernst Keil 1873